Personalabbau

Uniqa streicht rund 600 Stellen - hauptsächlich in Österreich

APA/HERBERT NEUBAUER
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Der Personalabbau soll "in möglichst großem Umfang" durch natürlichen Abgang und einvernehmliche Vertragsauflösungen erreicht werden.

Der börsennotierte Versicherer Uniqa will bis 2022 insgesamt rund 600 angestellte Mitarbeiter in der Gruppe abbauen - hauptsächlich in Österreich. Im Neunmonatsschnitt zählte die Gruppe 12.776 Mitarbeiter, etwa 6.000 davon in Österreich. Der Vorstand und der Aufsichtsrat hätten heute ein weitreichendes Strategieprogramm beschlossen und genehmigt, wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte. Der Personalabbau soll "in möglichst großem Umfang" durch natürlichen Abgang und einvernehmliche Vertragsauflösungen erreicht werden. Es sei ein Sozialplan vereinbart worden.

Gleichzeitig gab die Assekuranz voraussichtliche Einmalaufwendungen für Personalabbau und Wertminderungen auf Firmenwerte einzelner Länder im Höhe von insgesamt rund 210 Millionen Euro bekannt.

Die Stellenstreichungen werden sich den Angaben zufolge im Konzernabschluss 2020 mit Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von bis zu rund 110 Millionen Euro niederschlagen. Dem stünden "angestrebte Einsparungen" von jährlich bis zu rund 50 Millionen Euro gegenüber.

Abschreibungen in Höhe von 100 Millionen Euro

Die Beschlussfassung über das "Strategieprogramm Uniqa 3.0" bedeute auch eine Überprüfung der mittelfristigen Konzernplanung und werde "vorbehaltlich wesentlicher Änderungen in den Kapitalkostenparametern" für das Geschäftsjahr 2020 Wertminderungen auf Firmenwerte der Länder Serbien, Bulgarien und Rumänien in der Höhe von etwa 100 Millionen Euro auslösen.

In den ersten neun Monaten insgesamt wurde Vorsteuergewinn (EGT) mit 213,8 Mio. Euro praktisch auf Vorjahreshöhe gehalten, ebenso das den Aktionären zurechenbare Konzernergebnis mit 166,5 Mio. Euro.

Keine Prognose für 2020 möglich

Das versicherungstechnische Ergebnis verdoppelte sich sogar auf 124,9 Mio. Euro. Und dies, obwohl man von Jänner bis September wegen der Covid-19-Pandemie mehr als 70 Mio. Euro an zusätzlichen Versicherungsleistungen für Betriebsunterbrechungen und abgesagte Veranstaltungen aufwenden musste. Die gesamten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt sanken in den drei Quartalen um 3,0 Prozent auf 2,705 Mrd. Euro.

Aufgrund der anhaltend hohen Unsicherheiten hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen könne die Uniqa Insurance Group AG "aktuell keine Prognose für das Geschäftsjahr 2020" geben, so das Unternehmen am Vorabend zur Zahlenvorlage für das dritte Quartal 2020 am Donnerstag.

(APA)

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