Belgien

Plante iranischer Diplomat von Wien aus Terroranschlag?

Archivbild vom 30. Juni 2018 vom Kongress des oppositionellen Nationalen Widerstandsrats des Iran.
Archivbild vom 30. Juni 2018 vom Kongress des oppositionellen Nationalen Widerstandsrats des Iran.(c) imago/ZUMA Press (Siavosh Hosseini)
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In Antwerpen beginnt Prozess gegen Irans mutmaßlichen Spionage-Stationsleiter.

Wien/Antwerpen. Der Fall hat das Potenzial, eine schwere internationale Krise auszulösen. Am Freitag ab 9 Uhr müssen sich ein iranischer Diplomat namens Assadollah Assadi und drei weitere Angeklagte vor einem Gericht in Antwerpen für ein Terrorkomplott verantworten, das auf den alljährlichen Kongress des oppositionellen Nationalen Widerstandsrats des Iran am 30. Juni 2018 im Pariser Vorort Villepinte abzielte. Der Anschlag auf das Treffen, an dem mehr als 20.000 Menschen teilnahmen, konnte durchkreuzt werden. Belgische Polizisten stoppten am Tag des geplanten Attentats Amir S. und Nasimeh N. auf dem Weg nach Frankreich. Das belgisch-iranische Ehepaar hatte hochexplosive 550 Gramm Triacetontriperoxid (TATP) im Kofferraum seines Mercedes versteckt.

Der Sprengstoff war ihnen zwei Tage zuvor in einem Pizza-Hut-Restaurant in Luxemburg übergeben worden. Und zwar, da sind Ermittler und die Staatsanwaltschaft sicher, von Assadollah Assadi, dem damaligen Dritten Botschaftssekretär der iranischen Vertretung in Wien. Der Offizier der Einheit 312 des iranischen Geheimdienstministeriums MOIS sei „operationeller Kommandant“ des Anschlagsversuchs gewesen, heißt es in einem Brief des belgischen Nachrichtendienstes VSSE an den Staatsanwalt in Antwerpen. Das Schreiben liegt der „Presse“ vor.

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