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Wirecard-Ausschuss: Bußgelder gegen EY-Zeugen verhängt

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Die Mitarbeiter der Beratungsfirma sind an Verschwiegenheitspflicht gebunden.

Berlin. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal in Deutschland hat zwei Vertreter des Abschlussprüfers EY mit Bußgeldern belegt. Nach Angaben von Teilnehmern verhängte das Sondergremium des Bundestags jeweils 1000 Euro, weil die beiden EY-Mitarbeiter nicht konkret zum Fall aussagen wollten, sondern nur allgemeine Angaben machten. EY steht in der Kritik, weil der Konzern jahrelang die Bilanzen von Wirecard testiert hat. Der Ausschussvorsitzende Kay Gottschalk (AfD) hatte im Vorfeld der Sitzung bereits mit einem „symbolischen Ordnungsgeld“ gegen EY gedroht. Die EY-Mitarbeiter werden nach Angaben des Unternehmens dagegen vorgehen und streben eine höchstrichterliche Klärung an. Deswegen wird der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden müssen, ob sie aussagen dürfen oder nicht. „Deutsche Wirtschaftsprüfer unterliegen strengen Verschwiegenheitspflichten“, betonte EY. Freiheitsstrafen sind bis zu einem Jahr möglich, Geldstrafen bis zu 10 Millionen Euro. (Reuters/mad.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2020)

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