Tradition

Der fast arbeitslose Nikolaus

Johannes Mayer hat sein Nikolaus-Kostüm nur für den Fototermin angezogen. Besuche macht er heuer nur online. Alles andere fände er unverantwortlich.
Johannes Mayer hat sein Nikolaus-Kostüm nur für den Fototermin angezogen. Besuche macht er heuer nur online. Alles andere fände er unverantwortlich.Die Presse/Clemens Fabry
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Der Nikolaus darf am kommenden Wochenende zwar seiner ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen, aber nicht alle Nikolaus-Darsteller finden das richtig. Viele setzen auf Videokonferenzen.

„Als Nikolaus hat man eine Verantwortung“, sagt Johannes Mayer. Und deshalb kann er mit der Bestimmung der Bundesregierung, dass der Nikolaus heuer trotzdem, wenn auch nur bis zur Haustür, zu Familien kommen darf, nicht viel anfangen. Vor zwei Wochen hat er alle Aufträge, die er mit seiner Nikolaus-Agentur in Wien bereits hatte, storniert. Es war für ihn klar, dass seine Mitarbeiter nicht während des Lockdowns zehn, 20 Familien pro Tag besuchen können, wie das sonst der Fall ist. „Es liegt eine Verunsicherung in der Luft. Man fragt sich schon: Der Handel und die Gastronomie haben zu, aber der Nikolaus darf kommen.“

Seit die Regierung am Mittwoch verkündet hat, dass der Nikolaus seiner traditionellen Arbeit unter Einschränkungen nachgehen darf, klingelt bei Mayer das Telefon. Familien fragen nach, ob der Nikolaus nun doch zu ihnen kommen kann. „Es ist ein Dilemma, wirtschaftlich müsste ich die Aufträge alle annehmen, aber das kann ich nicht verantworten. Der Nikolaus hat ja auch eine Vorbildwirkung.“ Deshalb setzt er heuer auf Videotelefonate und persönliche Videobotschaften.

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