Jean-Luc Godard, wie er bei den Dreharbeiten von „Pierrot le Fou“ („Elf Uhr nachts“, erschienen 1965) seine Darsteller Anna Karina und Jean-Paul Belmondo eingräbt.
Jean-Luc Godard

Die vielen Metamorphosen des Herrn Godard

Es gibt Kinolegenden. Es gibt Kultregisseure. Und dann gibt es Jean-Luc Godard. Eine Würdigung der vielen Facetten des Bilderstürmers anlässlich seines 90. Geburtstags.

Wer sich für Filmgeschichte interessiert, kommt nicht an seinen Spuren vorbei. Bis heute wird Jean-Luc Godard als größter Modernist der siebten Kunst verehrt (oder als Schwurbelkopf und Scharlatan verschmäht). Doch wofür steht sein Name? Bei Hitchcock denken wir an Suspense. Bei Monroe an Hollywood-Glamour. Und bei Godard? An die sexy Gegenkultur der 1960er? An Agit-P(r)op-Art auf der Leinwand? Oder an doppelbödige Videoarbeiten, gewagte 3-D-Experimente, irrlichternde Laufbildessays?

Kommt darauf an, wen man fragt. Die vielen Facetten des rastlosen Filmemachers, der 1930 als Sohn Schweizer Großbürger geboren wurde, passen auf keine Denkmalplakette. Kaum hatte sich sein Image als schnoddriger Spitzenreiter der Nouvelle Vague verfestigt, war es ihm schon suspekt: Der Beginn einer unablässigen künstlerischen Metamorphose, die bis heute anhält. Und keinen gemeinsamen Nenner ermöglicht: Aus dem überbordenden, mehr als hundert filmische Arbeiten umfassenden Werk muss sich jeder seinen eigenen Godard zusammenstückeln.

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