Handel

Konsumenten dürften am Montag nach dem Lockdown die Geschäfte stürmen

Volle Weihnachts-Einkaufsstraße
Volle Weihnachts-Einkaufsstraße(c) imago images/Jochen Tack (Jochen Tack via www.imago-images.de)
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Die Hälfte der Österreicher hat noch keine Weihnachtseinkäufe erledigt. Experten sehen den Onlinegiganten Amazon als "Gewinner der Krise“. Verlierer sind der heimische Handel und der Finanzminister, der geringere Steuereinnahmen hat.

Auch wenn der Onlinehandel der Gewinner des Lockdowns war, dürfen sich die Geschäfte bei der Wiedereröffnung am Montag auf einen Ansturm einstellen. Denn etwas mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) hat ihre Weihnachtseinkäufe noch nicht erledigt, so eine vom 25. bis 29. November durchgeführte repräsentative Umfrage des Gallup Instituts mit dem Institut für Handel & Marketing der WU Wien.

Von jenen, die ihre Einkäufe für den Heiligen Abend noch nicht erledigt haben, hat jeder Zweite auf die Wiedereröffnung der Geschäfte am Montag gewartet. Vier von zehn Befragten dieser Gruppe kaufen hingegen im Internet, in erster Linie bei Amazon. Wie Gallup-Chef Michael Nitsche am Freitag meinte, würden heimische Online-Plattformen nur eine untergeordnete Rolle spielen. "Der Lockdown wirkt daher als riesige Werbekampagne für Amazon und leitet einen beträchtlichen Teil der verfügbaren Budgets dorthin um." Der Verlierer sind der Handel und der Finanzminister, der geringere Steuereinnahmen hat.

Neue Plattformen sollten sich an Amazon orientieren

Anton Salesny vom Institut für Handel & Marketing zufolge hätten sich weniger als 20 Prozent der Online-Käufer entschlossen, ausschließlich bei heimischen Anbietern zu kaufen. "Der Gewinner der Krise heißt eindeutig Amazon." Neu geschaffene Plattformen müssten sich, was die Einfachheit des Shoppens betrifft, an dieser Benchmark orientieren. Die erfreuliche Nachricht für kleine Händler ist: Zahlreiche Konsumenten planen, ihre Weihnachtseinkäufe in kleinen lokalen Geschäften zu erledigen.

Der erwartete Run ab Montag wird laut Umfrage in erster Linie bei Einkaufszentren (48 Prozent), Drogeriemärkten und Parfumerien (44 Prozent) sowie im Fachhandel, also bei Baumärkten, Spielzeug und Elektronik, Bücher und Bekleidung (42 Prozent) erwartet. Kleine lokale Geschäfte (39 Prozent) werden davon stärker profitieren als Kaufhäuser (32). Supermärkte (26 Prozent) stehen, da sie auch während des Lockdowns geöffnet waren, naturgemäß am unteren Teil der Liste.

Ein kleiner Teil der Bevölkerung hatte während der Befragung die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das eine oder andere Geschenk auf Christkindlmärkten erstehen zu können (16 Prozent). Offen bleibe, wie die Bevölkerung auf die mittlerweile angekündigten Einschränkungen bei der Öffnung des Handels reagieren wird.

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