Frauen fotografieren Frauen: Der neue Bildband des Kollektivs Female Photographers Org. zeigt den weiblichen Körper mal provokant, mal abstrakt, mal mit einer Prise Humor.
Wie werden Körper innerhalb der Medien wahrgenommen? Diese Fragen stellt sich die erste Ausgabe von "The Body Issue". Herausgegeben wird der Bildband von Female Photographers Org. Das Kollektiv wurde 2018 von Kirsten Becken und Veronika Faustmann gegründet, um die Sichtbarkeit von Frauen im Kunstbetrieb zu erhöhen. Inzwischen haben sich ihm mehr als 20 Fotografinnen angeschlossen.
Insgesamt 29 Künstlerinnen, darunter Bex Day, Katya Abedian, Jessica Barthel und Lotte van Raalte wollen in der Ausgabe die Facetten des weiblichen Körpers zeigen. Für "The Body Issue" wurden auch einige Gastkünstler dazu aufgerufen, ihre Arbeiten im Bildband vorzustellen. Die unterschiedlichen Künstlerinnen zeigen auch ihre unterschiedlichen Blicke auf den weiblichen Körper. Mal provokant, mal abstrakt, mal mit einer Prise Humor.
Dass Frauen Frauen fotografieren, ist dabei besonders wichtig. "In den 1980er Jahren tauchten erstmals Stimmen auf, die die Darstellung von Frauenkörpern in der Männerdominierten Welt der Fotografie kritisierten", scheibt Autorin Elisabeth Biondi. "Anleitungen zum Fotografieren nackter Körper hatten nur weibliche Models. Männer waren die Fotografen und Autoren. Frauen standen vor der Linse und wurden in einer lepidopterologischen Studie wie Schmetterlinge dargestellt, und die männliche Überlegenheit auf diesem Gebiet wurde nie infrage gestellt."
Eine andere Sichtweise auf das Frauenbild soll damit möglich gemacht werden. Denn dieses ist auch 2020 wenig divers und hauptsächlich von einem heteronormativen Blick gesteuert. Mit "The Body Issue" soll sich der Blick ändern und ein neuer entstehen oder zumindest altbekannte Sichtweisen und Strukturen hinterfragt werden.
(chrile )