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Rumäniens Verteidigungsminister wird Interims-Regierungschef

Regierungschef Ludovic Orban geht nach Wahlpleite
Regierungschef Ludovic Orban geht nach WahlpleiteAPA/AFP/DANIEL MIHAILESCU
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Nicolae Ciucas Ernennung erfolgte wenige Minuten nach dem Rücktritt des liberalen Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der die Konsequenzen aus der Wahlpleite seiner Partei bei der Parlamentswahl vom Vortag gezogen hatte.

Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis hat den amtierenden Verteidigungsminister Nicolae Ciuca (parteifrei) am Montagabend per Dekret zum geschäftsführenden Regierungschef ernannt. Ciucas Ernennung erfolgte wenige Minuten nach dem Rücktritt des liberalen Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der die Konsequenzen aus der Wahlpleite seiner Partei bei der Parlamentswahl vom Vortag gezogen hatte.

Der Vier-Sterne-General a. D. Nicolae Ciuca, Spitzname "Wüstengeneral", ist ehemaliger Generalstabschef des rumänischen Heeres. Zwischen 2002 und 2003 stand der heute 53-Jährige den rumänischen Truppen in Afghanistan (Anti-Terror-Einsatz "Enduring Freedom I") vor, anschließend befehligte er, ebenfalls 2003, im Irak-Krieg den rumänischen Einsatz in der Schlacht von Nasiriya um strategisch wichtige Brücken am Euphrat.

Ciuca hatte den aktiven Dienst letzten Herbst verlassen, um im Kabinett Orban das Amt des Verteidigungsministers zu übernehmen. Zu dem Zeitpunkt hatte Ciuca bei Facebook klargestellt, keinerlei politische Ambitionen zu hegen, sondern aus seiner neuen Position heraus lediglich "dem Heer weiter dienen" zu wollen.

Regierungschef tritt nach Wahlniederlage zurück

Regierungschef Ludovic Orban am Montagabend die Konsequenzen aus der überraschenden Wahlpleite seiner liberalen Partei bei der Parlamentswahl vom Vortag gezogen und seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er habe nicht vor, sich an das Amt des Ministerpräsidenten zu klammern, zumal die Verhandlungen zur Bildung einer Regierungskoalition schon in den kommenden Tagen anstünden, sagte Orban in einer TV-Ansprache.

Der scheidende Regierungs- und amtierende Liberalenchef teilte weiters mit, die Verhandlungen seiner Partei mit den potenziellen Koalitionspartnern selbst leiten zu wollen – die Interessen des Landes hätten Vorrang sowohl vor jenen der Liberalen als auch seiner eigenen, fügte der 57-Jährige hinzu. Orbans Schritt zurück erfolgte nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Staatspräsident Klaus Johannis.

(APA)

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