Skispringen

Eine Flugshow mit Hindernissen

Sein Rauswurf schlägt hohe Wellen: Co-Trainer Robert Treitinger (r., mit ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl).
Sein Rauswurf schlägt hohe Wellen: Co-Trainer Robert Treitinger (r., mit ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl).(c) JFK/EXPA/picturedesk.com
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Nicht nur die zahlreichen Coronafälle sorgen vor den Skiflug-Weltmeisterschaften für Wirbel bei den ÖSV-Adlern. Nach der Kündigung von Kotrainer Robert Treitinger wenden sich nun die Topathleten an die Verbandsspitze.

Innsbruck. Am Mittwoch, und damit erst einen Tag bevor die Skiflug-WM in Planica anhebt, entscheidet sich das ÖSV-Aufgebot für die Weitenjagd in Slowenien. Nachdem sich unter Österreichs Skispringern ein hartnäckiger Coronacluster gebildet hatte, gaben Aushängeschild Stefan Kraft, Michael Hayböck, Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald am Montag nun negative PCR-Tests ab und könnten mitfliegen.

Der ebenfalls infiziert gewesene Cheftrainer Andreas Widhölzl will vor der Qualifikation am Donnerstag (Einzel am Freitag und Samstag, Teambewerb am Sonntag) eine Last-Minute-Entscheidung treffen, wer am besten für den Riesenbakken in Planica gerüstet ist. Kein Thema für die WM ist der in Hochform springende Daniel Huber. Nach Platz zwei am Samstag in Nischnij Tagil (Russland) wurde er vor dem Sonntagsbewerb positiv getestet.

Neben den gehäuften Coronafällen schlägt auch ein Rauswurf im Trainerteam der ÖSV-Adler hohe Wellen. Kotrainer Robert Treitinger war wegen der „Nichteinhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen“ vergangene Woche gekündigt worden. Die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet, Treitinger habe nach seiner Rückkehr vom Weltcup-Auftakt im polnischen Wisla im ÖSV-Büro wie sein Gegenüber die Maske abgenommen. Der ÖSV erklärte, es habe einen Verstoß gegen interne Coronaregeln gegeben, nannte aber keine Details und betonte, dass man den später positiv getesteten Treitinger nicht die Schuld an den Coronafällen in der Mannschaft gebe.

Nun sprechen sich die Weltcup-Springer in einer gemeinsamen Petition für den Verbleib des Tiroler Trainers aus. Stefan Kraft und Co. bitten die ÖSV-Führung, „diese Entscheidung zu prüfen und falls irgend möglich zu überdenken“. Treitinger sei ein wesentlicher Bestandteil des Teams, heißt es im Schreiben. Der neue ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer erklärte jedoch, die Kündigung bleibe aufrecht. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2020)

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