Bernhard Gruber ist entspannt, die Gitarrensaiten sind gespannt. Gelingt ihm jedoch der Sprung zurück in den Weltcup?
Sport-Oldies

Bernhard Gruber: Kombinierer mit zwei Stents

Der Nordische Kombinierer Bernhard Gruber stellt sich nach einer Herzoperation der nächsten Herausforderung – der zweifache Familienvater, 38, versucht die Rückkehr auf die Weltcupbühne. Dabei, seinen größten Sieg hat er längst errungen.

Bernhard Gruber entschuldigt sich. Der Pongauer, 38, hat sich verspätet, der Coronatest dauerte länger. Den musste er verpflichtend machen, denn am Wochenende wollte er erstmals seit vergangenem März wieder bei Freunden und Kollegen im Kombinierer-Team sein. Bei einem ÖSV-Trainingskurs in Ramsau traf sich die Nordische Familie wieder. Und für Gruber war dieses Wiedersehen nicht nur von emotionaler, sondern auch von großer sportlicher Bedeutung.

Erstmals seit seiner Herzoperation wollte er sich wieder mit anderen messen, sehen, wo er steht. Erahnen oder wissen, wohin die Reise auf Schanzen und Loipen für ihn noch gehen kann. Dafür hat er monatelang geschuftet, geschwitzt, täglich trainiert. Dafür ist er zuletzt bis zu 200 Kilometer pro Woche lang gelaufen. Dass ihm heuer am 17. März zwei Stents eingesetzt worden sind, erzählt er dabei fast unbekümmert. Dabei ist seine Geschichte doch nicht ganz so leicht erzählt.

»17. März: Herzoperation am Tag vor dem ersten Lockdown. "Ich hatte großes Glück.“«

Er liebt seinen Sport und lebt auch dafür. Das hört man aus jedem seiner Sätze sofort heraus. In dieser Nordischen Sparte hat er viel erlebt, seit dem Weltcup-Debüt 2003 die Welt gesehen. Er feierte sieben Weltcupsiege, wurde mit der Mannschaft Olympiasieger (2010, Vancouver) und zweimal Weltmeister (2011, Oslo). 2015 wurde er in Falun Einzelweltmeister. Gruber, der nach weiten Sprüngen gern mit Sprüchen („Das war eine Bernie-Bombe“) auffiel, hatte den Gipfel erreicht.

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