ORF-"Landkrimi"

Pia Hierzegger ermittelt im Jagdmilieu

++ HANDOUT ++ ORF-LANDKRIMI ãWAIDMANNSDANKÒ / PIA HIERZEGGER
++ HANDOUT ++ ORF-LANDKRIMI ãWAIDMANNSDANKÒ / PIA HIERZEGGERORF/Mona Film/Tivoli Film/Helga Rader
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Pia Hierzegger schrieb das Drehbuch für „Waidmannsdank“ – und spielt eine der Ermittlerinnen. Ein Film über alte Männer und unerwartete Frauensolidarität.

Pia Hierzegger hat ihr erstes Drehbuch für einen ORF-„Landkrimi“ geschrieben. Die Grazerin beschreibt eine ländliche Kärntner Gemeinde, die eigenbrötlerische Jagdpartie, die dort am Werk ist – und spielt auch die Kommissarin, die den Fall aufklären soll. Das geht vor allem deshalb gut, weil Hierzegger nicht zu den steirischen Kindern gehörte, die gern über die Kärntner Nachbarn lachten: „Ich habe immer unter den Witzen gelitten, weil ich sie ungerecht gefunden habe. Mein Vater ist Kärntner und ich habe dort mehr Verwandte als in der Steiermark.“

Die Kärntner könnten sich also durchaus wiedererkennen. Auch die Jäger sind treffend porträtiert, obwohl Hierzegger sich bei der Jägerei nicht auskennt: „Ich kann mir mich nicht mit Gewehr am Hochstand vorstellen.“ In „Waidmannsdank“ geht es um alte Rivalitäten und einen tief verwurzelten Vater-Sohn-Konflikt. Der Film ist mehr Familiendrama als Krimi. Alte, bewaffnete, saufende Männer dominieren den öden Ort. Der einzige Junge hat keine Chance, eine Frau zu finden, die mit ihm den Hof weiterführen würde.

„Für jeden Wahnsinn ein Exemplar“

Man findet hier einige – meist unsympathische – Archetypen. „Es gibt für jeden Wahnsinn ein Exemplar“, sagt Hierzegger, die die Charaktere zugespitzt hat: „Solche Menschen gibt's. Aber nicht so extrem. Für so eine Geschichte muss man sie zum Konzentrat eindampfen.“ Herausgekommen ist dabei z. B. „der Flattacher“ (Johannes Flaschberger) – ein Einzelgänger, dem die meisten mit Vorbehalt begegnen und auf den man zeigt, wenn es darum geht, einen Schuldigen zu finden. „Ich kenne solche Typen. Das sind einsame Wölfe, die nie um Hilfe bitten und alles lieber selbst machen, weil sie misstrauisch sind gegenüber der Obrigkeit“, sagt Hierzegger. „Ich verstehe sie nicht ganz – und das interessiert mich immer.“

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