Euroskeptizismus

Woher kommt der Euroskeptizismus?

EU-skeptische Parteien und Bewegungen haben in den letzten Jahren die europäische Politik mitbestimmt.
EU-skeptische Parteien und Bewegungen haben in den letzten Jahren die europäische Politik mitbestimmt.Imago Images
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Ein neues Buch durchleuchtet die Hintergründe EU-skeptischer Parteien und Bewegungen in Europa.

Wien. EU-skeptische Parteien und Bewegungen haben in den letzten Jahren die europäische Politik mitbestimmt. Die Ursachen für ihre kritische Haltung zur Europäischen Union sind allerdings je nach Land sehr unterschiedlich. Ein neues Buch, herausgegeben von Michael Kaeding, Johannes Pollak und Paul Schmidt, geht den Hintergründen auf die Spur. Insgesamt 40 Autoren analysieren die Situation in den EU-Staaten und weiteren europäischen Ländern wie der Schweiz oder Norwegen. Sie zeigen Entwicklungen auf, die entweder auf nationalistische Bewegungen zurückgehen oder sich wie in Ungarn, Tschechien, aber auch in Österreich vorübergehend sogar in der Regierungspolitik eingenistet haben.

Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, erklärt, wie sich die EU-Stimmung durch die Migrationskrise und die Regierungsbeteiligung der FPÖ verändert hat. Und er schlägt vor, EU-Entscheidungen besser durch die jeweilige Regierung zu begleiten.

András Inotai, ein erfahrener Wirtschaftswissenschaftler, erzählt, wie sich in Ungarn die Haltung zur Union gewandelt hat. Hier gebe es heute faktisch nur auf rechter, nationalistischer Seite eine ausgeprägte EU-Skepsis. Wobei die ehemals besonders extreme Partei Jobbik mittlerweile etwas moderater auftrete, die Regierungspartei Fidesz hingegen zu einer EU-feindlichen nationalistischen Rhetorik gewechselt habe. (wb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2020)

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