Wintersport

Take-away und Tourengeher

Die Möglichkeiten für Skifahrer nehmen immer mehr Gestalt an.
Die Möglichkeiten für Skifahrer nehmen immer mehr Gestalt an.APA
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Auf den Hütten wird es Speisen zum Mitnehmen geben. Der Alpenverein rechnet mit 20 Prozent mehr Skitourengehern als in den Jahren davor.

Die Möglichkeiten für Skifahrer nehmen immer mehr Gestalt an. So gibt es für Skigebiete mit Erlaubnis der einzelnen Bundesländer die Möglichkeit, ab 24. Dezember aufzusperren. Dennoch sei die Situation „extrem unterschiedlich“, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Samstag. Während in großen Skigebieten die Kapazitäten durch ausbleibende Touristen groß seien und Abstände daher kein Problem darstellten, könne es in stadtnahen Skigebieten zur Anreise sehr vieler Tagesausflügler kommen.

Diskussion um Masken. Grundsätzlich gelten in Skigebieten für die Gastronomie dieselben Regeln wie woanders in Österreich, so Köstinger. Sie können daher grundsätzlich die Abholung von Speisen und Getränken anbieten. Für Skigebiete gebe es aber besondere Herausforderungen, daher werde derzeit zwischen Bund und Ländern eine praxistaugliche Handhabung beraten, hieß es ergänzend aus dem Tourismusministerium. Zu den Regeln bei den FFP2-Masken gebe es auch noch Abstimmungen mit dem Gesundheitsministerium, da diese im Freien leicht feucht werden können und dann womöglich den gegenteiligen Effekt haben. Grundsätzlich seien die verpflichtenden Masken in Seilbahnen so zu tragen wie in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln.

Beim Österreichischen Alpenverein geht man jedenfalls davon aus, dass die meisten Skigebiete aufmachen werden. Das seien die Skigebiete „den heimischen Skifahrern auch schuldig“, sagt Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Auch wenn es sich wirtschaftlich ob der fehlenden Gäste aus dem Ausland wohl nicht rentiere. „Es wird sehr schwierig werden für die Skigebiete.“ Nicht nur finanziell, sondern auch „zu organisieren, dass die Leute auf die Toilette gehen und sich aufwärmen können“. Wobei es nicht nur um Skifahrer gehen wird. Der Alpenverein erwartet heuer „rund 20 Prozent mehr Tourengeher als in den Jahren davor“. Das sei in den Geschäften bemerkbar, wo fast nur Skitourenequipment verkauft werde, so Ermacora.

Damit wird wohl ein alter Konflikt aufflammen. Jener der Tourengeher mit den Skifahrern und Liftbetreibern. Denn Erstere zahlen nicht für Lifte, benützen aber gerade, wenn sie wenig Erfahrung haben, die präparierten Pisten zum Aufstieg. „Jetzt ist die Politik gefordert, das Angebot, das besteht, auf einer konsensualen Basis zu ermöglichen.“

Vor einem Gang ins freie Gelände sollten sich Tourengeher-Anfänger jedenfalls gut informieren. Der Alpenverein hat etwa coronabedingt seinen Lawinensicherheits-Vortrag auf YouTube gestellt. Auch sonst gebe es viele Informationen in Büchern und im Internet. Dass viele Leute auch im Winter in den Bergen sein werden, davon geht Ermacora aus. „Die Leute wollen sich bewegen.“ Was man beim Alpenverein begrüße: „Wir sagen aber auch: Geht hinaus, aber tut euch nicht weh, damit die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht blockiert sind.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2020)

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