Bis Samstag diskutieren rund 200 Nachwuchswissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum über Vertrauen und Kontrolle im Privatrecht.
Heute, Mittwoch, beginnt in Wien eine der größten Tagungen des rechtswissenschaftlichen Nachwuchses im deutschsprachigen Raum: Die „Gesellschaft Junger Zivilrechtswissenschaftler“ trifft sich zu ihrem alljährlichen fachlichen und persönlichen Austausch. Unter dem Generalthema „Vertrauen und Kontrolle im Privatrecht“ referieren Expertinnen und Experten über die Ergebnisse ihrer Forschung. Die Organisatoren rechnen mit rund 200 Teilnehmenden.
„Das Interessante an der Themenstellung liegt darin, dass das Thema ,Vertrauen und Kontrolle’ zugleich sehr aktuell und sehr grundsätzlich ist“, sagt Daphne Aichberger-Beig, Präsidentin der Gesellschaft und Assistentin am Institut für Zivilrecht der Universität Wien. Aichberger-Beig weiter: „Einerseits haben die Folgen der Finanzkrise insbesondere im Banken- und Kapitalmarktrecht die Frage aufgeworfen, worauf vertraut werden darf und welche Mechanismen Vertrauen schaffen können. Auch Rufe nach vermehrter staatlicher Kontrolle sind laut geworden.“
Genau mit diesem Themenbereich beschäftigt sich der Eröffnungsvortrag von Univ.-Prof. Susanne Kalss (WU Wien) heute Abend in den Räumlichkeiten der Akademie der Wissenschaften. Die arrivierte Professorin hat bereits vor 15 Jahren in Berlin noch vor ihrer Habilitation bei einer solchen Jahrestagung referiert. Heute spricht Kalss über den „Vertrauensgrundsatz im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht“. Von Donnerstag bis Samstag stehen dann unter anderem Vorträge über das Vertrauen in die Rechtsprechung, über Sammelklagen als Mittel der Rechtsdurchsetzung und über Geheimnisschutz im Zivilprozess auf dem Programm (Tagungsort: Altes AKH, Hörsaal D).
Die Tagung wird von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien zusammen mit der Wirtschaftsuniversität Wien veranstaltet, die Organisation liegt primär in den Händen von Aichberger-Beig und ihrer WU-Kollegin Janine Oelkers.