Vierschanzentournee

Geiger gewinnt Tournee-Auftakt in Oberstdorf

Four Hills Tournament
Four Hills TournamentREUTERS
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Skiflug-Weltmeister Karl Geiger landet den ersten Tagessieg bei der Tournee, der erste deutsche Sieg seit 2015 nährt die Hoffnung auf den ersten Triumph seit 2001. Stefan Kraft war als Sechster bester ÖSV-Adler.

Oberstdorf. Es sind turbulente Tage für den 27-jährigen Allgäuer Karl Geiger gewesen. Bei der Skiflug-WM in Planica flog der Deutsche erstmals zu Gold. Kurz darauf wurde er erstmals Vater, Tochter Luisa geboren. Aber, alles wurde überschattet von einer Corona-Infektion und einer Quarantäne, die ihn sogar um den Tourneestart bangen ließ.

Geiger kam direkt aus der Quarantäne zum Tournee-Tross, sprach „von einem Privileg, dabeizusein“ und gewann sensationell den Auftakt mit Sprüngen auf 127 und 136,5 Metern. Vor dem Polen Kamil Stoch, der bis Dienstagfrüh gesperrt war, weil ein falscher-positiver Test eines Teamkollegen für die Sperre der ganzen polnischen Mannschaft gesorgt hatte.

Erster Oberstdorfer Tournee-Heimsieg seit 1959

Geiger schrie und jubelte, es ist der erste Tagessieg für den DSV seit 2015. Und jetzt träumt das vom Tiroler Stefan Horngacher („Karl gelang ein goldener Sprung“) betreute Deutschland vom ersten Tourneesieg seit 2001 (Sven Hannawald). Eine andere Endlosserie ist bereits gerissen: Geiger ist seit Max Bolkart 1959 der erste Oberstdorfer, der in der Heimat gewinnt.

„Es war eine schwierige Zeit. Ich bin so froh, überhaupt starten zu dürfen“, sagte Geiger. „Und jetzt will ich mehr!“ Nachlegen kann er am Neujahrstag, dann geht es in Garmisch-Partenkirchen (14 Uhr, live ORF1) weiter.

Kraft gelang das Comeback

Für die ÖSV-Adler endete dieser Tournee-Auftakt eher verhalten. Stefan Kraft wurde als Bester Sechster, der Halbzeit-Dritte Philipp Aschenwald wurde Achter. Jan Hörl und Daniel Huber landeten auf den Plätzen 11 und 13. Thomas Lackner sprang beim Tournee-Debüt als 24. in die Punkteränge.

Während sich Kraft, 27, nach einer Verletzungspause und Corona-Schrecken mit einer sehr guten Platzierung in der Elite zurückmeldete, bewahrheite sich für andere einmal mehr eine alte Schanzen-Weisheit: Man kann die Tournee hier nicht gewinnen, aber bereits verloren haben. (fin)

Oberstdorf Tournee-Start
1. Karl Geiger (GER) 291,1 (127/136,5)
2. Kamil Stoch (POL) 288,3 (125/132,5)
3. Marius Lindvik (NOR) 285,2 (126,5/135,5)
6. Kraft 273,6 (126,5/125) 8. Aschenwald 273 (130/127) 13. Huber 265,4 24. Lackner 251,5

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