Was ist der Langlauf-Hit ohne Norwegens Stars wert? Der Verzicht der Skandinavier sorgt für Bedauern, aber auch Unmut bei anderen Nationen.
Val Müstair/Wien. Vergleichsweise jung und doch schon ein Klassiker des Langlaufsports: Am Neujahrstag beginnt im Schweizer Val Müstair die 15. Auflage der Tour de Ski (11.40 Uhr, live ORF Sport+). Acht Etappen im klassischen und freien Stil in acht Tagen erwarten die Profis um Teresa Stadlober, gekrönt wird dieser Härtetest mit dem traditionellen Schlussanstieg die Alpe Cermis im Fleimstal hinauf: 3,6 km lang, 425 m hoch und bis zu 28 Prozent steil. Die Spitzkehren brechen jeden Rhythmus, verzeihen keine Fehler und fordern die letzten Kraftreserven ein. „Ich bin froh, dass ich diesen Aufstieg nur einmal im Jahr zurücklegen muss“, hatte einst Dario Cologna gesagt. Der Schweizer hält mit vier Triumphen gleichauf mit Justyna Kowalczyk (POL) den Rekord. Doch was ist diese Quälerei wert, wenn man sich dabei nicht mit den Allerbesten misst?
Denn am Start fehlt ausgerechnet Langlauf-Großmacht Norwegen. Seit 2014 jubelten die Skandinavier bei der Tour de Ski stets über zumindest einen Sieg bei Männern oder Frauen, viermal gelang sogar das Double (2014, 2015, 2016, 2019). Doch heuer fehlt Titelverteidigerin Therese Johaug ebenso wie Johannes Høsflot Klæbo, Vorjahresdritter und Sieger 2019. Zu groß sind die Bedenken wegen einer Corona-Infektion, vor der WM in Oberstdorf (ab 23. Februar) wolle man kein Risiko eingehen.