Aufarbeitung gefordert

Plagiatsvorwürfe gegen Aschbacher: Grüne sorgen sich um Ruf der FH Wiener Neustadt

Grüne Landes- und Stadträte verlangen „volle Aufklärung und Transparenz“ in der Plagiatsaffäre um Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher. Der niederösterreichische ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger ist Aufsichtsratsvorsitzender der FH Wiener Neustadt.

Im Zusammenhang mit den Plagiatsvorwürfen gegen die am Wochenende zurückgetretene Arbeits- und Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) [premium] sorgen sich die Grünen nun um den Ruf der FH Wiener Neustadt. Es gebe einen Imageschaden, stellte die niederösterreichische Landessprecherin Helga Krismer am Montag fest. Sie verlangte umfassende Aufklärung.

„ÖVP Klubobmann (Klaus, Anm.) Schneeberger ist Aufsichtsratsvorsitzender der FH Wiener Neustadt“, sagte Krismer. Er sei daher „angehalten, gemeinsam mit der niederösterreichischen Landesregierung volle Aufklärung und Transparenz in dieser Causa zu betreiben“. Weil das Land Niederösterreich zu 26 Prozent an der Fachhochschule beteiligt sei, müsse auch der Landtag über die Vorgänge an der Bildungseinrichtung informiert werden.

Es sei „unabdingbar“, dass die FH die Abschlussarbeit Aschbachers „auf Herz und Nieren prüft, das Ergebnis vorlegt und die angemessenen Konsequenzen zieht,“ betonte die Wiener Neustädter Stadträtin der Grünen, Tanja Windbüchler-Souschill. „Die Reputation unserer Fachhochschule muss gewahrt bleiben.“

Schneeberger will ebenfalls aufklären

Er habe sofort nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe gegen „eine umgehende Prüfung der Sachlage in Auftrag gegeben“, reagierte Schneeberger, der auch Bürgermeister von Wiener Neustadt ist, am Montag per Aussendung. Fakt sei, dass die ehemalige Ministerin ihr Studium im Jahr 2006, lange vor ihrer politischen Tätigkeit, abgeschlossen habe.

Nun gehe es darum, „die damaligen Abläufe nachzuvollziehen und zu hinterfragen“. Die Kollegiumsleitung der Fachhochschule als zuständige Behörde habe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bis zum Vorliegen dieser Erkenntnisse seien Vorverurteilungen hintanzustellen, sagte Schneeberger. Er fügte hinzu, dass wissenschaftliche Integrität das Fundament der FH Wiener Neustadt sei.

(APA)

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