Coronakrise

Irland gehen die Intensivbetten aus

Outbreak of the coronavirus disease (COVID-19) pandemic in Galway
Outbreak of the coronavirus disease (COVID-19) pandemic in GalwayREUTERS
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Die Behörden warnen vor weiterem Anstieg der Opferzahlen, während Neuinfektionen den Höhepunkt überschritten haben dürften.

Irland befindet sich in einem verzweifelten Kampf gegen das Coronavirus. Zuletzt stieg die Anzahl der Patienten in Intensivbehandlung auf 176, womit der bisherige Höchststand vom April mit 155 überschritten wurde. Der Chef des staatlichen Gesundheitswesens Paul Reid sprach von „einer Belastung jenseits der Vorstellungskraft“. Von den insgesamt verfügbaren 305 Notfallbetten im ganzen Land seien 283 belegt.

Irland mit seinen fünf Millionen Einwohnern hat sich damit innerhalb weniger Tage vom Land mit der niedrigsten Ansteckungsrate Europas im Dezember zum traurigen Spitzenreiter bei der Ausbreitung des Virus entwickelt. Nach Berechnungen der University of Oxford lag die „Grüne Insel“ zu Wochenbeginn mit 1288 bestätigten Fällen auf eine Million Einwohner an erster Stelle vor der Tschechischen Republik und Slowenien. Zuletzt meldeten die Behörden am Mittwoch 3569 Neuinfektionen und 63 Todesopfer.

„Der schwerste Monat“

Die rasante Ausbreitung in den vergangenen Wochen führte Gesundheitsminister Stephen Donnelly in einer Parlamentsdebatte auf die neue Virusvariante zurück, die „für mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen“ verantwortlich sei. Dass sich die Mutante aber so rasch ausbreiten konnte, hat mehrere Ursachen. Zum einen lockerte die Regierung über Weihnachten entgegen der Empfehlung von Gesundheitsexperten die sozialen Einschränkungen. Die Flugverbindungen mit Großbritannien blieben länger offen als in anderen europäischen Staaten und die Lage an der Grenze zu Nordirland ist außer Kontrolle. Insgesamt hatte Irland am Mittwoch 67.152 Infizierte und 2460 Todesfälle.

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