Biologie

Die DNA des Lungenfisches erzählt vom Weg aufs Land

Er grundelt faul herum - hier im Zoo Leipzig: der Australische Lungenfisch, oft lebendes Fossil genannt.
Er grundelt faul herum - hier im Zoo Leipzig: der Australische Lungenfisch, oft lebendes Fossil genannt.Zoo Leipzig
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Man nennt ihn lebendes Fossil. Doch der Lungenfisch hat das größte bisher sequenzierte Genom – und einige erstaunlich „modern“ wirkende Gene.

Nicht Fisch, nicht Fleisch, oder besser: Fisch und Fleisch. Die Lungenfische gehören zu den Gruppen von Tieren, die „dazwischen“ stehen. Sie haben Kiemen, aber sie haben auch Lungen. Die Forscher, die sie in den 1830er-Jahren entdeckten, hielten sie zunächst gar für Reptilien. Heute zählt man sie klar zu den Fischen, genauer: zu den Fleischflossern, so genannt, weil ihre Flossen fleischig wirken. Zu diesen gehören auch die berühmten Quastenflosser, die man für ausgestorben hielt, bis Marjorie Courtenay-Latimer, Leiterin des Londoner Meeresmuseums, 1938 in einem Fischfang einen entdeckte – ein lebendes Fossil.

Dieser paradoxe Begriff geht auf Charles Darwin zurück, der als Beispiel schon den Lungenfisch nannte. Lebende Fossilien, schrieb er, würden „in gewissem Maß verschiedene Ordnungen miteinander verbinden“. Diesfalls Fische und Landwirbeltiere. Lang dachte man, die Quastenflosser seien deren – und damit unsere – nächste fischige Verwandte. Heute sagen damit befasste Zoologen um Axel Meyer (Uni Konstanz): Es sind die Lungenfische. Und sie sagen: Der erste Fisch, der (vor ca. 420 Millionen Jahren) erfolgreich an Land ging und zum Ahnen aller Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere wurde, war ein Fleischflosser und ähnelte den heutigen Lungenfischen.

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