Frauenquote

Managerinnen betrügen weniger

(c) Valerie Voithofer
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Ein Prozentpunkt mehr Managerinnen: Das ist die klägliche Bilanz für die Top-Unternehmen Deutschlands. Im EU-Vergleich geht die rote Laterne an Österreich. Dabei wirken sich Frauen positiv auf die Konzerninteraktion aus.

„Knallhart, knallhart. Knallhart, ja. Also in einem Gremium, das ist jetzt meine individuelle Wahrnehmung, gab es ein oder zwei Frauen, die direkt reingesprungen sind in den schwierigen Teil, in die Zahlen. Da wurde keine warme Vorrede gehalten, sondern ‚Peng!‘ (Haut auf den Tisch) ‚Wir haben ein Problem.‘ (...) Ich glaube, dass härter diskutiert wird seitens der Frauen. Ein bisschen direkter ist es. Das bedeutet aber nicht, dass die Diskussion anders verlaufen ist, sondern das Thema war schneller da. Die Themen sind etwas ungeschminkter gekommen.“ Das ist eine der Aussagen der 60 Männer und Frauen in Aufsichtsratpositionen, die von der FU Berlin zu den Auswirkungen von Frauen in deutschen Kontrollgremien befragt wurden.

Zwar ist der Frauenanteil in den Spitzenpositionen großer deutscher Unternehmen gestiegen, aber richtig Schwung kommt nicht in die Sache. Dabei zeigt die Studie, dass sich Frauen im Aufsichtsrat positiv auf die Diskussionen im Unternehmen auswirken. „Frauen hinterfragen offenbar eher Vorschläge und Entscheidungen des Vorstands und fordern öfter zusätzliche Informationen“, sagt Anja Kirsch, Expertin der FU Berlin. Angesichts immer wieder auftretender Fälle von Betrug durch das Top-Management –wie im Fall Wirecard –erscheine eine verbesserte Diskussion und Entscheidungsfindung in Aufsichtsräten enorm wichtig, so die Studienautorinnen.

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