Kryptowährung

Joe Biden kommt und die Anleger stoßen ihre Bitcoins ab

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Illustration of representations of virtual currency Bitcoin on a computer motherboardREUTERS
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Am Freitag erlebte die älteste und wichtigste Cyber-Devise einen ihrer schwärzesten Handelstage. Der Bitcoin verlor acht Prozent seines Wertes, rutschte unter die 30.000 Dollar-Marke und steuerte auf den größten Wochenverlust seit vergangenen März zu.

Bitcoin beschleunigt seine Talfahrt und rutscht erstmals seit Anfang Januar wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 30.000 Dollar. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich am Freitag um bis zu acht Prozent auf 28.765 Dollar und steuerte mit einem Minus von insgesamt rund 16 Prozent auf den größten Wochenverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. Anfang Januar hatte die Kryptowährung noch ein Rekordhoch von knapp 42.000 Dollar erreicht.

„Anleger fürchten, dass die US-Regierung den
Regulierungsgürtel zu eng schnallen und Bitcoin und Co. die Luft
zum Atmen nehmen könnte", sagte Analyst Timo Emden von Emden
Research. Ein weiterer Verkaufsgrund war Börsianern zufolge die
Warnung des Research-Hauses BitMex, einige Bitcoin könnten zwei
Mal ausgegeben worden sein. Diese Bedenken wurden allerdings
kurz darauf zerstreut. Anleger seien dennoch von dieser
Nachricht verschreckt worden, sagte Analyst Kyle Rodda vom
Brokerhaus IG. "Man sollte nicht allzu viel in einen unreifen
Markt wie Bitcoin hineininterpretieren, aber die Dynamik hat
sich umgekehrt."

Ende 2020 hatte eine Kursrally eingesetzt, die den Bitcoin Anfang Jänner bis auf rund 42.000 Dollar getrieben hatte. Das war mehr als vier mal so viel wie noch Anfang Oktober. Rückenwind hatte dabei eine immer breitere Akzeptanz der Digitalwährung geliefert. So kam es einer Art Ritterschlag gleich, dass der Bezahldienst Paypal seinen US-Kunden den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht hat. Aber nicht nur Paypal, auch große Finanzanleger zeigen ein stärkeres Interesse an digitalen Währungen. So hat etwa der Vermögensverwalter Fidelity vergangenes Jahr einen Fonds aufgelegt, der in Bitcoin investiert.

US-Finanzministerin Yellen ist eine Bitcoin-Kritikerin

Allerdings werden auch immer wieder Rufe nach einer stärkeren Regulierung von Kryptowährungen laut. Mit der neuen US-Finanzministerin Janet Yellen ist eine dezidierte Bitcoin-Kritikerin in der Regierung von US-Präsident Joe Biden. Die frühere Präsidentin der US-Notenbank Fed hatte erst am Dienstag davor gewarnt, dass Kryptowährungen zur Finanzierung illegaler Geschäfte verwendet werden könnten. Diese Aussage genügte, um den Bitcoin-Kurs weiter zu schwächen. Besorgte Anleger fürchten nun, dass die neue US-Regierung schärfer gegen Kryptowährungen vorgehen könnte. Zudem sehen Kritiker in der Unstetigkeit des Bitcoin einen Beleg dafür, dass er als Zahlungsmittel und Finanzanlage ungeeignet sei. Und nicht zuletzt verbraucht die Erzeugung - das sogenannte Mining - mit Computern viel Energie und ist teuer.

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