Ski alpin

Kryenbühl schwer verletzt: Stürze überschatten Kitzbühel-Abfahrt

Der Schweizer Urs Kryenbühl  wird nach seinem Sturz ausgeflogen
Der Schweizer Urs Kryenbühl wird nach seinem Sturz ausgeflogenAPA/AFP/JOE KLAMAR
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Der Schweizer Urs Kryenbühel verlor im Zielsprung die Balance und krachte auf die Piste, was erneut Diskussionen über den Sprung auslöste. Den US-Amerikaner Cochrane-Siegle erwischte es in der Traverse.

Die erste von zwei Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel in dieser Ski-Weltcup-Saison ist am Freitag von Stürzen überschattet worden. Der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle sowie der Schweizer Urs Kryenbühl kamen an verschiedenen Stellen im Schlussabschnitt der Streif schwer zu Sturz. Beide wurden mit dem Hubschrauber von der Strecke transportiert. Das vorzeitig abgebrochene Rennen gewann Kryenbühls Landsmann Beat Feuz vor dem Kärntner Matthias Mayer und dem Südtiroler Dominik Paris.

Cochran-Siegle erwischte die Einfahrt in das steil weghängende Gelände vor dem Zielhang nicht optimal und kam zu Fall. Er riss dabei das Sicherheitsnetz aus der Verankerung und zerstörte es. Laut Jury-Funk habe der 28-Jährige vor seinem Abtransport über nur leichte Schmerzen berichtet. Kryenbühl hatte bei seinem Zielsprung einen hohen Luftstand, bekam dann Übergewicht nach vorne und prallte mit Oberkörper und Kopf auf den Boden. Laut ersten Information war er kurz danach ansprechbar. Am Freitagabend wurde bekannt, dass Kryenbühl schwer verletzt sei. Details dazu sollten im Lauf des Abends bekannt werden.

Zielsprung „geht einfach zu weit"

Feuz sagte im ORF-Fernsehen, Kryenbühl habe einen Trainer beim direkten Anblick erkannt. Medizinisch könne man nach der Erstversorgung noch nichts sagen. Feuz sprach den letzten Sprung an und sparte dabei nicht an Kritik: "Es geht bei der Piste eigentlich seit drei Tagen nur um den Zielsprung. Er geht einfach zu weit. Ich bin ja auch heute dort 60, 70 Meter rausgesegelt wahrscheinlich. Muss nicht sein, sollte nicht sein. Ich hoffe, dass dem Urs nicht allzu viel passiert ist", sagte der 33-jährige Wahl-Tiroler.

Der Zielsprung war in der Vergangenheit schon Auslöser für einige der schwersten Kitzbühel-Stürze. 2008 crashte der US-Amerikaner Scott Macartney an der Stelle und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. 2009 erwischte es Daniel Albrecht im Abschlusstraining. Auch der Schweizer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen. Nach mehr als dreieinhalb Wochen erwachte er am 12. Februar aus dem Koma.

Halswirbelfraktur bei Cochran-Siegle

Zu Cochran-Siegle, der in diesem Winter den Super-G in Bormio gewonnen hatte, hieß es Stunden später vom US-Skiverband, er habe sich eine leichte Halswirbelfraktur zugezogen. Abgesehen davon gehe es ihm gut, er befinde sich schon wieder im Team-Hotel. Die Abfahrt am Samstag sowie den Super-G am Sonntag werde er jedoch auslassen.

Nach weiteren wetterbedingten Verzögerungen wurde das Rennen nach rund drei Stunden und der Startnummer 30 abgebrochen. Es habe unten vor der Traverse konstanten Rückenwind gegeben, teilweise auch böigen Wind, erklärte FIS-Renndirektor Emmanuel Couder.

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