Leitartikel

Wenn wir es richtig machen, war Corona doch für etwas gut

Um gut sieben Prozent soll der globale CO2-Ausstoß im Jahr 2020 laut den Berechnungen des Global Carbon Project zurückgegangen sein.
Um gut sieben Prozent soll der globale CO2-Ausstoß im Jahr 2020 laut den Berechnungen des Global Carbon Project zurückgegangen sein. imago images/Roman Möbius
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Auf die Pandemie folgt der Wiederaufbau der Wirtschaft. Wenn wir Klimawandel ernst nehmen, dürfen wir nicht in das alte Fahrwasser zurückkehren.

Um gut sieben Prozent soll der globale CO2-Ausstoß im Jahr 2020 laut den Berechnungen des Global Carbon Project zurückgegangen sein. Die Coronapandemie hatte kurzfristig somit wohl einen größeren Klimaschutzeffekt als sämtliche internationale Abkommen der vergangenen Jahrzehnte zusammen. Dennoch kann das bewusste Hinunterfahren der Wirtschaft – wie es von diversen Klimaschützern gefordert wird – kein Konzept gegen den Klimawandel sein. Die Schäden für die Menschen wären viel zu hoch.

Denn auch wenn in der öffentlichen Diskussion gern der abstrakte Begriff Wirtschaft gegen die Umwelt in den Ring geworfen wird, geht es hierbei um konkrete Personen. Etwa jene 200.000 Österreicher, die seit Ausbruch der Coronakrise vor knapp einem Jahr ihren Job verloren haben. Hinzu kommen mehr als eine Million Beschäftigte, die zumindest zeitweise in Kurzarbeit gewesen sind. Dass die echten wirtschaftlichen Folgen dieser Krise von vielen Betroffenen nicht vollständig gespürt werden, hängt nur damit zusammen, dass sich der Staat laut Fiskalrat um fast 61 Milliarden Euro zusätzlich verschulden wird, um Hilfszahlungen leisten zu können. Das geht in einer Gesundheitskrise, ist aber kein Konzept für ein Langfristproblem wie den Klimawandel.

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