Zwischentöne

Entwarnung: Ludwig van Beethoven hat doch richtig getickt

Sage keiner, die Musikwissenschaft sei ein verblasenes Orchideen-Fach: In Spanien führte sie zu einer Entlastung unseres schlechten Gewissens!

Am Anfang war die Verzweiflung. Man konnte das einfach nicht spielen. Schon gar nicht in dem Tempo, das der Komponist angegeben hatte. Ein Stück wie das Eingangs-Allegro der sogenannten Hammerklaviersonate stürzt Interpreten seit Jahr und Tag in Gewissensnöte. Schuld daran ist nicht einmal Ludwig van Beethoven, der Komponist, sondern Johann Nepomuk Mälzel, der Erfinder des Metronoms.

M.M. – die Abkürzung stand und steht für Mälzels Metronom. Und seither ist alles in Unordnung.

Waren das noch Zeiten, als Komponisten nicht in Versuchung kamen, ihre Tempovorstellungen an und mit einem solchen Apparat zu messen. Nikolaus Harnoncourt hat einmal erklärt, wie das war, als die Musiker noch ohne solche Hilfswerkzeuge auskamen und sich in ihrem Metier gut genug auskannten, dass ein kurzer Blick aufs Notenbild genügte, um Bescheid zu wissen.

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