WM in Ägypten

Handball-WM: Österreich verliert sein "Finale"

2021 IHF Handball World Championship - Placement Match - Tunisia v Austria
2021 IHF Handball World Championship - Placement Match - Tunisia v AustriaPool via REUTERS
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Österreichs Handball-Männer haben das letzte Spiel der WM in Ägypten gegen den mehrfachen Afrikameister Tunesien 33:37 (16:19) verloren und eine etwas verkorkste Endrunde damit auf Platz 26 beendet.

Gegen die klar stärkste Mannschaft des President's Cup lief Rot-Weiß-Rot stets einem Rückstand nach und war trotz mehrerer Chancen nicht in der Lage, der Partie noch eine Wende zu geben.

Als "harten Brocken" hatte Kapitän Gerald Zeiner vor der Partie die Tunesier identifiziert, er sollte recht behalten. Obwohl Teamchef Ales Pajovic seine Turnier-Einsergarnitur aufbot, lief die Partie überhaupt nicht nach Plan. Es sollte nicht beim schnellen 2:0 für die Tunesier bleiben, vielmehr zogen die Nordafrikaner in der Folge auf 5:2 (6.) bzw. 8:6 (10.) davon. Dass Routinier Robert Weber bei diesem Stand einen Siebenmeter sowie eine Konterchance vergab, passte zum rot-weiß-roten Spiel.

Das krankte freilich weniger an offensiver Schwäche, denn defensiver Hilflosigkeit gegen die schnellen Tunesier. Goalie Thomas Bauer hatte wenig Möglichkeiten zum Eingreifen, die meisten Würfe kamen aus Kurzdistanz. Die logische Folge: Von 9:7 zog Tunesien auf 13:7 davon (17.), auch nach 23 Minuten nahm sich der Stand aus österreichischer Sicht mit 11:17 eher traurig aus. Pajovic brachte aber einiges neues Personal, prompt gelang es, den Rückstand bis zur Pause auf drei Tore einzudämmen.

Nach einem soliden Wiederbeginn ließ Österreich bei 23:25 (40.) die große Chance ungenützt, auf einen Treffer zu verkürzen, und geriet prompt wieder 24:29 in Rückstand (45.). Gut zehn Minuten später belohnte man sich dann doch mit dem 28:29, ließ wieder abreißen (28:32), nur um noch einmal auf 31:32 heranzukommen. Doch 13 Tage nach der Auftaktniederlage gegen Nachrücker Schweiz, gleichbedeutend mit dem Verpassen der Hauptrunde, sowie den President's-Cup-Siegen gegen Marokko, Chile und Südkorea, war das Pulver damit verschossen. Tunesien brachte den Erfolg sicher über die Zeit.

Ägyptisches Handball-Drama

Titelverteidiger Dänemark hat sich in einem verrückten Handball-Krimi gegen Gastgeber Ägypten ins WM-Halbfinale gezittert. Das Team um Superstar Mikkel Hansen, der fast zur tragischen Figur wurde, gewann am Mittwoch in Kairo mit 4:3 im Siebenmeterwerfen. Nach zweimaliger Verlängerung hatte es 35:35 gestanden. Dänemark darf damit weiter auf das zweite WM-Gold nach 2019 hoffen. Gegner in der Vorschlussrunde ist der Sieger des Duells zwischen Europameister Spanien und Norwegen.

In einer dramatischen Partie hatten die Dänen den Sieg schon zuvor zweimal dicht vor Augen. Zunächst in der regulären Spielzeit, als sie 22 Sekunden vor Schluss nach einem Wechselfehler des WM-Gastgebers in Ballbesitz und Überzahl waren. Doch das Team von Weltmeister-Trainer Nikolaj Jacobsen vergab diese Chance genauso wie in der ersten Verlängerung.

Ausgerechnet Hansen, mit zehn Toren bester Werfer, verursachte in letzter Sekunde mit einer Unsportlichkeit einen Siebenmeter und kassierte dafür auch noch die Rote Karte. Gleiches passierte dann den Ägyptern in der zweiten Verlängerung, wodurch der Wahnsinn von der Siebenmeterlinie weiter ging. Im Nervenduell avancierte Dänemarks Torwart Niklas Landin mit zwei gehaltenen Würfen zum Matchwinner für den Favoriten.

(APA)

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