Um den angeschlagenen Unternehmen durch die Wirtschaftskrise zu helfen, diskutiert die Regierung eine stille Beteiligung. Es geht um fast fünf Milliarden Euro.
Wien. Es war ein interessanter Plan: Im Sommer vergangenen Jahres kündigte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) einen 500-Millionen-Euro-Fonds an, der sich an kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Österreich beteiligen soll. So wollte man das Eigenkapital stärken. Weil die EU von der Idee dieses Beteiligungsfonds wieder abging und keine finanzielle Unterstützung bot, wurde nie etwas daraus.
Jetzt aber greift die Koalition diese Überlegungen auf. Zwischen ÖVP und Grünen laufen derzeit Gespräche, wie der Staat den durch die Coronakrise wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmen helfen kann. Eine Idee dabei, wie „Die Presse“ aus Regierungskreisen erfuhr: eine stille Beteiligung. Das wäre vor allem für die ÖVP ein großer Schritt, weil die Partei stets „weniger Staat“ in der Wirtschaft propagiert hat.
Das staatliche Eingreifen scheint aber aufgrund der aktuellen Situation der heimischen Wirtschaft alternativlos. Nach Meinung mancher Experten werden mehr als 20 Prozent der Unternehmen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nicht überleben. In manchen Branchen – Gastronomie, Hotellerie – spricht man gar von 30 Prozent und mehr.