Über Geld spricht man nicht? Ein Fehler, denn nur so lernen Kinder, sorgsam damit umzugehen.
Wirtschaftspädagogik

Die Kinder und das liebe Geld

Wie bringt man Jugendlichen bei, mit Geld umzugehen? Eine Studie zeigt, dass es sich lohnt, Kinder beim Familienbudget mit einzubeziehen. Und: Regelmäßiges, fixes Taschengeld bringt jedenfalls einen Lerneffekt.

Am Anfang der Forschung stand eine Debatte mit einem Kollegen an der WU Wien. „Wir haben darüber diskutiert, ob man Kindern Taschengeld geben soll und wenn ja, in welcher Form“, erzählt Stefan Grohs-Müller. Die Idee, Geld nicht nur als Tauschmittel zu sehen, sondern auch über den fachlichen Tellerrand hinauszublicken und seine psychologische Wirkung zu betrachten, fesselte den Wirtschaftspädagogen sofort. Die Erkenntnisse, zu denen er in seiner vom Österreichischen Jubiläumsfonds finanzierten Forschung kam, flossen in seine Dissertation ein. Darauf basiert auch das kürzlich veröffentlichte Buch „Jugendliche und ihr Umgang mit Geld“ (Facultas-Verlag, 217 Seiten, 44,80 Euro).

Grohs-Müller, der mittlerweile am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt lehrt und forscht, leitet daraus Tipps für Eltern ab. Zunächst müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein, damit Kinder den sorgsamen Umgang mit Geld lernen: Erstens sei es wichtig, in der Familie Geld regelmäßig zu thematisieren. „Auch wenn es auf der Hand liegt, geschieht das nicht überall“, sagt der Forscher. In nur knapp 30 Prozent der Haushalte würden Eltern und Kinder regelmäßig miteinander über Geld sprechen. In manchen Familien passiere das fast gar nicht. Zweitens zählt die Vorbildwirkung der Erwachsenen: „Nur darüber zu sprechen und zu sagen, wie man es machen könnte, reicht nicht aus. “

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