Gold

Experte erwartet neuen Rekordpreis für Gold

Das Edelmetallhandelshaus Heraeus rechnet für 2021 mit einer robusten Nachfrage nach Gold als sicherer Anlageklasse
Das Edelmetallhandelshaus Heraeus rechnet für 2021 mit einer robusten Nachfrage nach Gold als sicherer Anlageklasse(c) imago images/Michael Weber (Michael Weber IMAGEPOWER via www.imago-images.de)
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Seit seinem Rekordhoch im August schwächelt Gold. Eher dürfte es nun steigen, sagt Heraeus. Und nennt gute Gründe.

Das Edelmetallhandelshaus Heraeus rechnet für 2021 mit einer robusten Nachfrage nach Gold als sicherer Anlageklasse. „Die Attraktivität von Gold nimmt zu, insbesondere vor dem Hintergrund eines negativen Realzinses und gestiegener Inflationserwartungen“, hieß es in dem am Mittwoch publizierten Jahresausblick. Dabei bleibe die Nachfrage von Finanzinvestoren „ein wesentlicher Unterstützungsfaktor“, sagte Heraeus-Experte Hans-Günter Ritter.

Im Jahresverlauf könnte der Goldpreis nach Einschätzung von Heraeus bis auf 2120 US-Dollar (1745,86 Euro) je Feinunze (31,1 Gramm) steigen. Mit der Einschätzung ist Heraeus nicht allein. So hat etwa auch die Citibank soeben ihre Prognose von 2.100 Dollar für die kommenden sechs bis neun Monate bekräftigt. Aktuell kostet das Edelmetall 1846 Dollar. Das bisherige Rekordhoch war vorigen August bei 2075 Dollar erreicht worden. Danach war der Goldpreis aber tendenziell gefallen.

Die Notierung für Gold könnte im Verlauf des Jahres freilich auch bis auf 1760 Dollar zurückfallen, hieß es weiter im Jahresausblick von Heraeus. Experte Ritter geht allerdings davon aus, dass der Goldpreis Ende 2021 eher in der oberen Hälfte der geschätzten Preisspanne liegen dürfte. „Ich sehe ihn sicher um einiges fester als heute“, sagte Ritter. Demnach dürfte der Goldpreis zum Jahresende eher näher bei 2000 Dollar liegen als bei 1800 Dollar.

Im Verlauf des Jahres werde der Goldpreis durch die erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten gestützt, die trotz der Hoffnung auf wirksame Corona-Impfstoffe vorhanden seien, hieß es im Jahresausblick. Außerdem sorge das „fiskal- und geldpolitische Umfeld weiter für Unterstützung“. Die Heraeus-Experten verwiesen darüber hinaus auf zuletzt gestiegene Inflationserwartungen. Diese seien derzeit höher als Anfang 2020. Darüber hinaus dürften auch die Zentralbanken in diesem Jahr weiter als Käufer auf dem Goldmarkt auftreten.

Auf der Angebotsseite geht Heraeus im Jahresverlauf von einer Erholung aus. Erneute Schließungen von Goldminen wie 2020 im Zuge der Coronakrise halten die Experten zwar für möglich. Dies wird aber als „weniger wahrscheinlich“ eingeschätzt. Generell geht das Handelshaus davon aus, dass das Primärangebot auf dem Weltmarkt in diesem Jahr eine ähnliche Höhe wie 2019 erreichen dürfte.

Silber dürfte sich heuer besser entwickeln als der Goldpreis, sagte Ritter. Hier wird eine Handelsspanne zwischen 21 Dollar je Feinunze bis 36 Dollar erwartet. Aktuell wird Silber zu gut 26 Dollar gehandelt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2021)

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