„Seascape (Tit)“ (1967) vom amerikanischen Pop-Art-Künstler Tom Wesselmann (1931–2004).
Interview

"Natürlicher Sex? Das ist reine Fiktion!"

Warum die Begierde uns so oft Angst macht, der Körper vernunftfähig ist und Pornografie nur aufgewärmtes Fast Food, erklärt die Philosophin Bettina Stangneth in ihrem Buch „Sexkultur“ – und im Gespräch mit der „Presse“.

Die Presse: Zum Thema Sex gibt es viele Ratgeber, aber wenig philosophische Reflexion. Warum braucht es die?

Bettina Stangneth: Die Ratgeber klingen oft wie schlecht übersetzte Gebrauchsanweisungen. Wie Theorie, aber wir haben große Probleme mit dem Thema Sex in der Praxis. Da liegt es nahe zu fragen, ob wir etwas nicht richtig verstanden haben. In solchen Fällen wendet man sich an die Philosophie.

Ist Sex nicht besser etwas, das man tun sollte, statt darüber zu reden?

Schön wär's, wenn es so einfach wäre. Aber jede sexuelle Erregung verändert mein Körper-Geist-Gefüge. Da möchte ich doch ein Wörtchen mitreden können, wie es mich verändert, welche Welt ich mir erschließe. Oder wie ich mir Erfahrungen verbiete, weil meine Möglichkeiten mir Angst machen.

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