Sie nehmen eine große Familie mit ins Weiße Haus: Joe und Jill Biden mit Enkelkindern und Sohn Hunter bei den Inaugurationsfeierlichkeiten in Washington, D. C.
USA

Biden, Harris und die liebe Familie

Es ist ein Drahtseilakt: Wie als Verwandter Geschäfte machen, ohne dem neuen US-Präsidenten in die Quere zu kommen? Das Weiße Haus setzt künftig auf strenge Ethikregeln. Doch Wirbel gibt es bereits jetzt.

Joe Biden hat ein Faible für die Kennedys. Nicht nur politisch – eine Büste des ermordeten demokratischen Präsidentschaftskandidaten und Menschenrechtsaktivisten Bobby Kennedy steht im neu eingerichteten Oval Office –, sondern auch privat. Und das Private ist, wie man weiß, politisch. Vor allem dann, wenn man Präsident der USA ist.

Es heißt, er habe schon früh begonnen, seine eigene Familie nach dem Kennedy-Clan zu modellieren. Und es gibt Parallelen. Wie der erste katholische Präsident der USA, Jack Kennedy, bringt der Katholik Biden nicht nur irische Wurzeln mit, sondern auch einen ganzen Schwung an prominent auftretenden Verwandten. Und wie die Kennedys hatten auch die Bidens in der Vergangenheit große persönliche Verluste zu ertragen: Bidens erste Ehefrau, Neilia Hunter, starb zusammen mit ihrer einjährigen Tochter, Naomi, in den 1970er-Jahren bei einem Autounfall. Der gemeinsame Sohn Beau erlag 2015 einem Hirntumor. Er wurde 46 Jahre alt.

Doch während Jack Kennedy seine Geschwister als Präsident vor den Vorhang holte, sie schon in seinen Wahlkampagnen als Vertreter auftreten ließ und seinen Bruder Bobby gar zum Justizminister machte, hat Joe Biden fast einen Vorhang über die seinen geworfen. Ausnahme ist seine Schwester, Valerie Biden Owens, die als eine seiner engsten Vertrauten gilt – für sie ist sogar ein Büro in der Nähe des seinen im Weißen Haus reserviert. Biden hat aber auch zwei Brüder. Von Frank und Jimmy Biden hört man wenig.

Abstand zu Trump

Bisher zumindest. Und man bekommt den Eindruck, dass das dem Weißen Haus auch ganz recht ist. Beide Brüder haben sich in der Vergangenheit nicht unbedingt den Ruf eingeheimst, unabhängig von ihrem Politikerbruder Geschäfte machen zu wollen. Immer wieder gab es Berichte, die beiden hätten den Familiennamen und die Nähe zu Joe Biden – vor seinem Antritt als Präsident immerhin Senator und Vizepräsident – zu Geld machen wollen.

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