Eine moralische Instanz im Österreich des 20. Jahrhunderts. Eine Autorität und Integrationsfigur des Landes. Ein Brückenbauer, der sich bis ins hohe Alter für humane Asylpolitik einsetzt.
Serie: Legenden

Kardinal Franz König: Ein Kirchenkönig als Freund der Menschen

Eine moralische Instanz im Österreich des 20. Jahrhunderts. Eine Autorität und Integrationsfigur des Landes. Ein Brückenbauer, der sich bis ins hohe Alter für humane Asylpolitik einsetzt: der weltoffene, dialogbereite Kardinal Franz König.

Eine vietnamesische Familie mit drei kleinen Kindern, die im Wiener Erzbischöflichen Palais wohnt: Während der frühen 1980er-Jahre bemüht sich die Caritas nach dem Vietnam-Krieg aus ihrer Heimat vertriebene boat people – deren einzige Rettung die unsichere Flucht über das Meer ist – in Pfarren unterzubringen. Kardinal König will trotz mancher Gegenstimmen ebenfalls ein Quartier zur Verfügung stellen und damit „ein Beispiel geben“.

Er nimmt – abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit – den Vietnamesen Nguyen Van Tinh und seine Familie bei sich im Erzbischöflichen Palais auf: „Er kümmert sich wie ein Großvater um die Kinder, veranlasst, dass im Hof des Palais eine Sandkiste aufgestellt wird, und nimmt sie immer wieder in seinen Urlaubsort nach Vorarlberg mit“, erinnert sich Historikerin Annemarie Fenzl, die viele Jahre lang seine engste und vertrauteste Mitarbeiterin ist.

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