"Presse"-Korrespondent

Nachruf auf einen unserer Besten

Martin Gehlen, langjähriger Korrespondent der "Presse".
Martin Gehlen, langjähriger Korrespondent der "Presse".(c) Katharina Eglau
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Martin Gehlen, langjähriger Korrespondent der "Presse", starb in Tunis nach einem Herzinfarkt. Er war ein leidenschaftlicher und wissbegieriger Journalist. Am Freitag noch hatte er zwei Artikel für uns geschrieben.

Seine Berichte waren stets makellos – jeder Satz, jedes Wort, jeder Beistrich passte. Martin Gehlen, langjähriger Korrespondent der „Presse“, war ein Vollprofi, ein präziser und leidenschaftlicher Journalist. Am Samstag ist er im Alter von 64 Jahren in Tunis nach etwas Arbeit in seinem Garten an einem Herzinfarkt gestorben. Tags zuvor hatte er noch zwei Artikel für diese Zeitung beigesteuert – über Libyen und Jemen. Unsere Redaktion steht unter Schock. Wir verlieren einen unserer besten und zuverlässigsten Kollegen.


Martin Gehlen, geboren 1956 in Düsseldorf, war ein liebenswürdiger und vielseitiger Mensch. Nach einem Studium der Biologie, der Theologie und der Nordamerika-Wissenschaften zog es ihn zum Journalismus, zuerst zur Südwest Presse nach Ulm und nach dem Fall der Mauer zum Berliner „Tagesspiegel“, wo er sich anfangs mit Sozial- und Religionsthemen befasste. Sein Lerneifer verließ ihn nie. Studienaufenthalte führten ihn nach Harvard, Jerusalem und an die Sciences Po nach Paris.


2008 nützte Martin Gehlen die Gelegenheit, mit seiner Ehefrau, der Fotografin Katharina Eglau, als Korrespondent nach Kairo zu übersiedeln. Seit dem „Arabischen Frühling“ schrieb er für „Die Presse“, seit 2017 aus Tunis. Martin Gehlen wollte demnächst in Pension gehen und nach Deutschland zurückkehren. Das war ihm nicht mehr vergönnt. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. (cu)

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