Morgenglosse

Angst und Anreiz – das Corona-Rezept

CORONA: LOCKDOWN-LOCKERUNGEN / HANDELSOeFFNUNG / FRISEUR
CORONA: LOCKDOWN-LOCKERUNGEN / HANDELSOeFFNUNG / FRISEURAPA/ROLAND SCHLAGER
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Wenn es um etwas geht, strömen die Menschen zu den Tests. Und sei es nur der Friseurbesuch.

Geht doch. Über eine Million Corona-Tests in den vergangenen Tagen. Mutmaßlich weil die Leute zum Friseur wollten. Vor Weihnachten ein ähnliches Bild: Es waren kaum mehr Tests zu bekommen, weil die Menschen ihre Liebsten vor dem Christbaum schützen wollten.

Anreize und Angst. Offenbar funktioniert der Mensch (nur) so. Es waren bisher jedenfalls die wirksamsten Rezepte in der Corona-Krise. Mit „Jeder wird bald jemanden kennen, der an Corona gestorben ist“ wurde der erste Lockdown erfolgreich bewerkstelligt, die Menschen hielten sich aus Angst an die verordneten Maßnahmen. Das taten sie in Ansätzen erst wieder, als sie im November täglich in den Medien mit überfüllten Intensivstationen konfrontiert wurden.

Und dann eben das Anreizsystem: Wer ein Stück Freiheit – und sei es nur der Friseurbesuch – zurück will, muss dafür etwas tun. Sich testen lassen. So gesehen war die Strategie des „Freitestens“ der Regierung, die dann in einen politischen Hick-hack mit der Opposition zum „Reintesten“ wurde, richtig und hätte vielleicht auch früher angewandt werden können. Für Tirol gilt das nun ja auch im Kleinen: Wer Skifahren will, braucht einen Test für die Gondel.

Angst und Anreize – funktioniert also doch dieses Nudging. Notfalls wird beim Anstupsen halt ein wenig nachgeholfen, mit sanftem Zwang.

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