Interview

Ulrike Folkerts: „Für mich war das Outing wie eine Befreiung“

Die Presse/Clemens Fabry
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Seit mehr als 30 Jahren spielt sie im „Tatort“, seit weit mehr als 20 Jahren lebt Ulrike Folkerts offen lesbisch. Der „Presse“ erzählt sie von den Konsequenzen – und warum sie ein Manifest für mehr Anerkennung unterzeichnet hat.

Im „SZ-Magazin“ haben sich 185 Schauspielerinnen und Schauspieler als lesbisch, schwul, bi, queer oder trans geoutet. In dem Manifest #actout fordern sie mehr Anerkennung. Auch Sie haben unterschrieben. Warum?

Ulrike Folkerts: Ein Gruppenouting ist super. Wenn eine einzelne Person sich outet, wirkt das nicht so stark. Bei so vielen aber ist es eine Wucht. Das hat mehr Power, um ein Gespräch mit Verantwortlichen in der Branche in Gang zu setzen, um Veränderungen voranzutreiben.

Was sind denn die Probleme, speziell in Ihrer Branche?

Einerseits tut die Branche sehr tolerant, aber andererseits grenzt sie geoutete Kolleginnen und Kollegen beim Casting, bei der Besetzung aus. Es wird nicht offen darüber geredet, aber es ist bekannt. Außerdem ist unsere längst gelebte Vielfalt in Film, Fernsehen und Theater meist unsichtbar oder klischeehaft ausgestellt. Es gibt keinen selbstverständlichen Umgang damit.

Sie leben seit über 20 Jahren offen homosexuell. Haben Sie Ihr Outing je bereut?

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