Morgenglosse

Heißt die Städter willkommen!

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Jeden Tag drängen sich Bewohner des Umlandes Auspuff an Auspuff in die Stadt. Und jetzt soll das umgekehrt ein Problem sein?

Es war schon zu Beginn der Pandemie so, dass der Ruf der Städter im Allgemeinen, aber der der Wiener im Besonderen noch tiefer im Imagebarometer sank. Würden doch die Städter, klagten die Leute vom Umland, viel zu viel ins Grüne strömen und Parkplätze, Waldwege und überhaupt die Luft gefährlich dicht bevölkern. Das ist – mit Verlaub – scheinheilig.

Viele der Bewohner nahe von Städten arbeiten eben dort: in Städten. Sie drängen in dichten Autokolonnen, Auspuff an Auspuff, jeden Tag in die Stadt, parken Parkplätze zu, die sonst Grünflächen sein könnten, nehmen Plätze in der U-Bahn weg und lassen hier genauso ihren Müll liegen. Am Abend fahren sie heim ins Grüne und genießen die Stille – während sich die Stadt auch erst wieder von Lärm und Hektik erholt. Städter in einer Pandemie nicht willkommen zu heißen, während man selbst das ganze Jahr über von der Stadt profitiert, ist also, um es sehr höflich zu formulieren, echt ein starkes Stück Egoismus. Jobs auf dem Land sind halt nach wie vor rar.

Umgekehrt kann man jeden Städter schimpfen, der sich auf dem Land nicht an Müll- und Parkmanagement hält. Denn das geht im Stadtalltag auch nicht.

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