176 Opfer

Passagierflugzeug abgeschossen: Irans Bericht ein "Maximum an Verwirrung"

Viele der Opfer lebten in Kanada - am Jahrestag wurde ihrer in Ontario gedacht.
Viele der Opfer lebten in Kanada - am Jahrestag wurde ihrer in Ontario gedacht.APA/AFP/COLE BURSTON
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Eine Expertin der UNO kritisiert den Untersuchungsbericht des Irans über den Abschuss der ukrainischen Maschine kurz nach ihrem Start in Teheran im Jänner 2020.

Der Iran hat die Umstände beim irrtümlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs vor gut einem Jahr bewusst verschleiert. "Die Ungereimtheiten in den offiziellen Erklärungen scheinen darauf angelegt zu sein, ein Maximum an Verwirrung und ein Minimum an Klarheit zu schaffen", sagte die UN-Expertin für außergerichtliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, am Dienstag in Genf.

Der Iran habe mit dem Abschuss und den anschließenden Verschleierungen mehrere Menschenrechtsverletzungen begangen. Callamard veröffentlichte einen 45 Seiten langen Brief mit Fragen, den sie im Dezember an die Regierung in Teheran geschickt hatte. Sie habe keine Antwort erhalten. Briefe dieser Art bleiben für 60 Tage vertraulich.

176 Menschen kamen ums Leben

Die Maschine mit der Flugnummer PS752 war am 8. Jänner 2020 von iranischen Streitkräften kurz nach dem Start in Teheran abgeschossen worden. Alle 176 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der Abschuss wurde von der iranischen Führung zunächst geleugnet. Später hieß es, das Flugzeug sei irrtümlich für eine amerikanische Rakete gehalten worden. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde war das Radarsystem falsch ausgerichtet, was zu einem Kommunikationsfehler geführt habe. Der Absturz gehe auf einen "menschlicher Fehler" zurück.

Nach Angaben von Callamard waren die Erklärungen unzureichend. So sei nicht erklärt worden, warum das Radarsystem falsch ausgerichtet war. Auch sei unklar, warum Größe und Flugverhalten des Zielobjekts nicht geprüft worden seien. Plünderer seien zur Absturzstelle gelassen worden und der Platz sei später planiert worden, ohne, dass Angehörige der Opfer Erinnerungsstücke erhalten hätten. Die Angehörigen seien respektlos behandelt worden.

(APA/dpa)

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