Corona-Pandemie

Gastronomie gibt Hoffnung auf Lockerungen noch nicht auf

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Branchenvertreter Pulker drängt zumindest auf konkretes Datum. Kurzfristige Absage einer Gastroöffnung „wäre tödlich“.  Der Gewerbeverein plädiert für Alles-oder-Nichts-Strategie.

Die Wirte hoffen weitere auf Lockerungen noch im März, idealerweise zur Monatsmitte. "Wir erwarten, dass ein konkreter Zeitpunkt genannt wird. Wieder ohne Datum zu vertagen wäre nicht akzeptabel", sagte Gastronomie-Obmann Mario Pulker am Montag zur APA. Die Bundesregierung berät heute mit Experten, Ländern und der Opposition, wie es mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weiter geht. Wirte, Hotels und weite Teile von Kultur und Sport sind seit 17 Wochen geschlossen.

Er sei "sehr gespannt" auf die Ergebnisse der Beratungen, aber: "So ein unsicheres Gefühl habe ich noch nie gehabt", meinte Pulker. "Ich bin ja kein Realitätsverweigerer." Er räumte ein, dass die Infektionszahlen steigen, führt dies aber auf die vielen Coronatests zurück. So seien die Neuinfektionen zwar wieder über 2.000, die Zahl der Krankenhaus-Aufnahmen und die Auslastung der Intensivstationen aber weiter niedrig. Das Verhältnis sei also ein anderes als im Herbst, weil man mit den vielen Tests auch milde und asymptomatische Infektionen finde.

Der Wirte-Vertreter meint, der März sei ein guter Zeitpunkt zum Öffnen, da viele Saisonbetriebe ohnehin nicht mehr oder noch nicht aufsperren würden. Ebenso blieben viele Gaststätten, die von Touristen abhängig sind, zu. Die Lockerung betreffe daher vorerst nur die Ganzjahresbetriebe.

Was auf gar keinen Fall gehe, wäre eine Lockerung in Aussicht zu stellen, diese dann aber kurzfristig abzusagen. Also wenn eine Öffnung am 15. März erlaubt würde, müsse das Datum halten. "Aufsperren und Zusperren ist tödlich, da sind die Betriebe erst recht hin", erklärte Pulker. Für den Wareneinkauf bei den Großhändlern und für das Zurückholen der Mitarbeiter aus der Kurzarbeit oder vom AMS brauche man rund zehn Tage, so Pulker.

Der Gewerbeverein drängte am Montag auf eine Alles-oder-nichts-Strategie. Die Regierung müsste eine klare Entscheidung treffen. "Entweder ist es allen Unternehmen und Institutionen sofort gestattet aufzusperren oder wir gehen nochmal alle in einen kompletten Lockdown bis nach Ostern. Halbe Maßnahmen, das zeigen die Zahlen, wirken zusehends kontraproduktiv," sagte Peter Lieber, Präsident des Österreichischen Gewerbevereins. "Wir sind aber davon überzeugt, dass diese Entscheidung nur "Aufsperren!" heißen kann. Dass trotz kluger Präventionskonzepte die Gastronomie, die Theater oder die Hotels nicht aufsperren dürfen, bleibt unerklärbar."

(APA)

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