Die Superreichen allein führen die Luxusbranche nicht mehr zu Wachstum. LVMH-Chef Bernard Arnault sucht deswegen nach Bodenhaftung. Und findet diese beim wohl hässlichsten und deutschesten Schuh aller Zeiten.
Einfach nur hässlich. In Kombination mit weißen Socken war er das Erkennungsmerkmal eines deutschen Touristen weltweit: der Birkenstock. Wenn die Großmutter damit das Koks aus dem Keller holte, hatte man noch Verständnis für den modischen Fauxpas, denn die rustikale Sandale aus dem Westerwald gilt vor allem als bequem.
Aber in der Mode geht es oft nicht um Schönheit, sondern auch um Stilbruch. Somit hat etwas besonders Hässliches gute Chancen, Objekt des Begehrens zu werden. Nun hat der größte Luxuskonzern der Welt die Mehrheit an Birkenstock gekauft. Der Preis für das Familienunternehmen in sechster Generation mit Sitz im rheinland-pfälzischen Linz blieb geheim. Käufer ist die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton und die Familienholding Financière Agache.