Die 279 entführten Mädchen von Jangebe nach ihrer Freilassung Anfang dieser Woche. Die Regierung streitet ab, Lösegeld bezahlt zu haben.
Globus

Jagd auf Nigerias Schulkinder

Inspiriert von der Massenentführung der Mädchen aus Chibok durch Boko Haram vor sieben Jahren, nehmen kriminelle Banden nun Schulkinder ins Visier, um Lösegeld zu erpressen.

An ihre Entführung erinnert sich Naomi Adamu, als sei es gestern gewesen. Es war kurz vor Mitternacht am 14. April 2014, als sich das Unheil durch ein Lärmen ankündigte, das näherzukommen schien. In dem Schlafsaal der Chibok Gouvernment Secondary School for Girls, einem Mädcheninternat außerhalb des Dorfes Chibok im Nordosten Nigerias, hatte sich Naomi schon zum Schlafen auf ihre Matratze gelegt. Nun aber war sie hellwach.

Lang schon hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass es Boko Haram auf Schüler abgesehen habe. Die Jihadisten-Sekte trieb in der Gegend ihr grausames Unwesen, überfiel Dörfer, terrorisierte die Bevölkerung. Auch Schulen hatten die Extremisten schon attackiert und Buben entführt. Mädchen waren dagegen bisher kaum in ihr Visier geraten. Deshalb hatte die Stadt Chibok entschieden, die Schule bis zum Ende der Abschlussexamen offen zu halten. Das sollte in vier Wochen sein. Auch Naomi, mit 24 eine der Ältesten, freute sich auf den Abschluss.

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