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"Ciros Versteck": Eine rettende Freundschaft

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Berührend erzählt der Sizilianer Roberto Andò von der harten Gewalt Neapels, der Kraft der Kindheit – und einer ganz besonderen Beziehung.

Klavierlehrer Gabriele Santoro lebt zurückgezogen im kriminellen und heruntergekommenen Viertel Forcella in Neapel. Zur Welt außerhalb seiner vier Wände, die von der Camorra beherrscht wird, hat er kaum Kontakt. Bis plötzlich der vor Angst zitternde Ciro in seiner Wohnung auftaucht.

Der Zehnjährige lebt einige Stockwerke über Santoro, sein Vater arbeitet für die Camorra. Wie sich herausstellt, ist Ciro für den Tod der Mutter eines mächtigen Mafia-Bosses mitverantwortlich. Der will Rache – und Ciros Leben. Santoro beschließt, das Kind zu verstecken. Zwischen ihm und dem Buben herrscht anfangs Misstrauen, doch nach und nach entsteht eine liebevolle Vater-Sohn-Beziehung. Santoro zeigt dem Buben, dass es Wege gibt, um Armut und Kriminalität zu entkommen.

Manchmal wirkt dieser Krimi-, Abenteuer- und Bildungsroman etwas überladen. Aber trotzdem wird der Leser von den zarten Momentaufnahmen in dieser Geschichte verzaubert: Besonders, wenn Ciro seine harte Schale ablegt und wieder zum Kind wird, Spiele am Küchentisch erfindet, sich über schräge Pantomimen totlacht oder trotz allem neugierig, offen und positiv in die Zukunft blickt.

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