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Werner Van Hoeydonck

Die Macht des Ornaments: Geometrie ist alles

Der Architekt Werner Van Hoeydonck arbeitet flächendeckend: mit Ornamenten, Mustern und Strukturen.

Als wären Museen die Einzigen, die etwas zu vermitteln hätten: Vor allem an ihren Fassaden scheint das Ornament noch heute genügend Raum zu bekommen. Wie etwa am Mucem in Marseille. Eine Betonhülle überspannt es wie ein Netz, eine Analogie zu der Welt, an die es grenzt – das Meer mit seinen Fischerbooten. Doch im Grunde könnte jedes Gebäude mehr vermitteln als nur „He, da bin ich!“ – wenn es der Gestalter etwas sagen lässt. Werner Van Hoeydonck, ein Belgier in Wien, würden da gleich ein paar passende Ausdrucksmittel finden: Ornamente und Muster beispielsweise. Doch die meisten Flächen der Gegenwartsarchitektur bleiben stumm, sie bleiben Fassaden, die nichts erzählen, Wände, die nichts bedeuten, Decken, die nur Decken sind. Und Böden, auf die man erst gar nicht achtet.

Dass sich Architektur nicht mehr so lesen lässt wie einst, daran ist natürlich auch ein wenig Adolf Loos beteiligt. Zumindest dadurch, dass er sich so abfällig über das Ornament geäußert hat. Viele nehmen das Wort heute ja nicht einmal mehr in den Mund, ist Van Hoeydonck aufgefallen, geschweige denn, dass sie den Stift ansetzen würden auf dem Papier mit einem Zweck: Flächen gestalterisch so zu füllen, dass sie den Betrachter visuell verwöhnen mit Vielfalt, geordneter vor allem. So wie es das Auge liebt, schon Architektur­psychologen haben das nachgewiesen. Inzwischen bewegen sich aber doch einige Stifte entlang ganz neuer, kleinteiliger Geometrien. In der Hand von Van Hoeydonck selbst, der Architekt ist aber vor allem auch „Ornamental Designer“. Oder in Händen der Teilnehmer seiner Kurse, Lehrveranstaltungen und Workshops. 

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