Spielwaren

Lego profitiert von der Coronakrise

REUTERS
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Der Internet-Verkauf und die Produkt-Innovationen des dänischen Spielzeugherstellers boomten. Jetzt soll die Digitalisierung des Geschäfts ausgebaut werden.

Die Coronakrise beflügelt den Spielzeughersteller Lego. Zum ersten Mal seit 2017 erreichte das dänische Unternehmen im vergangenen Jahr wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum. „Wir stellen fest, dass mehr Familien zuhause gemeinsam (mit Lego) bauen", sagte Vorstandschef Niels B. Christiansen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Geplant ist eine weitere Digitalisierung des Geschäfts, dafür soll es eine
Anstellungsoffensive geben.

Corona habe die Trends, die sich in den vergangenen Jahren abzeichneten, noch beschleunigt. Die Investitionen des Familienunternehmens, etwa in den Internetverkauf und Produktinnovationen, seien gerade rechtzeitig für die Pandemie gekommen und hätten sich 2020 ausgezahlt. Lego.com habe mehr als
doppelt so viele Besucher registriert.

Von Lockdowns profitiert

Durch die Schließung von Schulen und die Einschränkung von
Kontakten waren viele Kinder zum Spielen auf die eigenen vier Wände
angewiesen, Eltern waren wegen des Trends zum Homeoffice mehr zu
Hause. Der Umsatz von Lego kletterte 2020 um 13 Prozent auf 43,7
Milliarden dänische Kronen (5,9 Milliarden Euro), der operative Gewinn sogar um 19 Prozent auf 12,9 Milliarden Kronen (1,73 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilte.

Christiansen setzt auf Digitalisierung

Christiansen war 2017 geholt worden, nachdem die ein Jahrzehnt
währende Erfolgssträhne von Lego ins Stocken geraten war. Unter
seiner Führung investierte das Unternehmen ins Onlinegeschäft und
entwickelte neue Varianten seiner Spielsteine, etwa Roboter, die
sich über das Smartphone programmieren lassen. Der Vorstandschef
will einige hundert Mitarbeiter einstellen, die die Digitalisierung
auch heuer voranbringen sollen. Die Ladengeschäfte sollen dabei
nicht zu kurz kommen: 2020 seien 134 neue Läden eröffnet worden, 91
davon in China. Im laufenden Jahr sollen allein in China 80
hinzukommen, weltweit 120.

Nicht alle Spielwarenhersteller profitierten von der Krise: Der
„Barbie"-Hersteller Mattel wuchs 2020 netto um zwei Prozent, der für
„Monopoly" bekannte Hasbro-Konzern büßte acht Prozent an Umsatz ein.
Christiansen sagte, Lego habe seinen Weltmarktanteil 2020 um etwa
einen Prozentpunkt gesteigert.

(APA)

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