Das Angebot der Streaming-Platzhirsche ist oft einseitig. Die "Presse" stellt zehn alternative Plattformen vor, die in Österreich verfügbar sind - für Filmfreunde und Entdecker.
Nicht erst seit Pandemiebeginn ist ein regelrechter Streamingboom im Gang. Der Horizont erweitert sich: Neue Anbieter wuchern, der Wettbewerb heizt sich auf. Da kann man leicht den Überblick verlieren – zumal sich viele Angebote überlappen. Daher wagen wir hier den Versuch, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und stellen zehn Videoplattformen vor, deren Angebot die beträchtlichen blinden Flecken von Platzhirschen wie Netflix, Amazon, Disney, Apple und Co. ausgleicht und ergänzt. Jede davon bedient einen etwas anderen Geschmack, der Fokus liegt aber auf Film- und Unterhaltungskunst jenseits des sprichwörtlichen Mainstreams, die in kinolosen Coronazeiten weitgehend von den Bildflächen verschwunden ist. Alle genannten Dienste sind in Österreich verfügbar.
Mubi: Delikatessen für Filmgourmets
Für Cineasten und filmische Feinspitze ist Mubi im deutschsprachigen Raum derzeit die erste Streaming-Adresse. Das Credo des britisch-amerikanischen Anbieters: kuratierte Qualität statt algorithmischer Abfertigung. Geboten wird ein bunter, laufend wechselnder Mix aus Alt und Neu, Kult und Kunst, Pop und Experiment, Klassik und Avantgarde. Themenschwerpunkte helfen bei der Orientierung, die Auswahl bleibt dank guter Festival-Vernetzung am Puls der Zeit. Zudem präsentieren aufstrebende Filmemacher regelmäßig neue und ältere Werke als Exklusivpremiere auf der Plattform – unlängst lancierte etwa „Birds of Prey“-Regisseurin Cathy Yan ihr Debüt „Dead Pigs“, eine chinesische Modernisierungssatire. Seit Mai 2020 gibt es auch einen fixen Filmbestand, über Neuheiten im Programm informiert ein Newsletter. Frei zugänglich ist der (englischsprachige) Mubi-Blog „Notebook“, dessen Sammelsurium cinephiler Infos und Essays nicht nur den hauseigenen Fundus abdeckt.