Stichwahlen

Köfers „Team Kärnten“ gewinnt Klagenfurt und Spittal

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In 28 Gemeinden kam es am Sonntag zur Bürgermeister-Stichwahl. Mit großen Überraschungen: Die SPÖ verlor Klagenfurt, Hermagor und Spittal. Christian Scheider und Gerhard Köfer vom Team Kärnten setzten sich durch.

In Kärnten fanden am Sonntag gleich mehrere politische Erdbeben statt. 28 Gemeinden wählten mittels Stichwahl ihre Bürgermeister. Und vor allem in der Landeshauptstadt kam die Parteipolitik ins Wanken: In Klagenfurt verlor die SPÖ nach sechs Jahren ihren Chefinnenposten. Nach dem vorläufigen Ergebnis (ohne Wahlkarten) lag Christian Scheider (Team Kärnten) mit 54,2 Prozent so deutlich vor Amtsinhaberin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), dass sein Vorsprung nicht mehr einzuholen war. Das Endergebnis sollte erst spätabends vorliegen.

Für Scheider ist es übrigens nicht das erste Mal, dass er ins Rathaus einziehen wird: Er war vor Mathiaschitz schon Bürgermeister von Klagenfurt. Damals noch für die Freiheitlichen. Vor der jüngsten Wahl wechselte er dann zum Team Kärnten.

K�RNTEN-WAHLEN: B�RGERMEISTER-STICHWAHLEN IN 28 GEMEINDEN / SCHEIDER (TEAM K�RNTEN)
K�RNTEN-WAHLEN: B�RGERMEISTER-STICHWAHLEN IN 28 GEMEINDEN / SCHEIDER (TEAM K�RNTEN)(c) APA (GERT EGGENBERGER)

Es war nicht die einzige herbe Niederlage, die die SPÖ am Sonntag verdauen musste. Und nicht der einzige Erfolg für das Team Kärnten: In Spittal an der Drau wollte Gerhard Pirih (SPÖ) sein Amt verteidigen. Erfolglos: Gerhard Köfer setzte sich durch. Er erhielt rund 51 Prozent der Stimmen. Köfer war nicht nur selbst schon vor Pirih Stadtchef in Spittal. Er war einst auch bei der SPÖ. Später wechselte er dann zum Team Stronach, das sich vom Parteigründer loslöste und in Team Kärnten umbenannt wurde.

In Hermagor musste Bürgermeister Siegfried Ronacher von der SPÖ sein Amt abgeben: ÖVP-Herausforderer Leopold Astner setzte sich ebenfalls mit rund 51 Prozent der Stimmen durch. 2015 gewann Ronacher übrigens noch mit einem sehr knappen Vorsprung von sieben Stimmen.

Auch in anderen Gemeinden kam es zu einem Wechsel: In Kirchbach und Irschen sowie in Steuerberg und in St. Georgen am Längsee verloren vier Langzeitbürgermeister ihr Amt. In der Stadt Bleiburg /Bezirk Völkermarkt) schaffte Stefan Visotschnig (SPÖ) mit 51,4 Prozent die Wiederwahl, in Gmünd bleibt Josef Jury im Amt, er kandidierte mit einer Namensliste, gehört aber zur FPÖ.

Im Kärntner Krems gewann übrigens Kogler – allerdings Gottfried Kogler von der ÖVP. Er setzte sich mit rund 60 Prozent gegen Christian Peniker (SPÖ) durch.

Die Gemeinderatswahlen vor zwei Wochen hatten einige Rücktritte zur Folge – vor allem in der Landeshauptstadt: Zuerst zog sich Wolfgang Germ als Chef der Klagenfurter FPÖ zurück. Den Posten übernahm, zumindest vorläufig, Landesparteiobmann Gernot Darmann. Die Freiheitlichen verloren 14 Prozentpunkte.

Viele Rücktritte in Klagenfurt

Und auch in der ÖVP zog man personelle Konsequenzen: Stadtrat und Spitzenkandidat Markus Geiger trat als Obmann zurück, Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig übernahm seine Agenden. Die Klagenfurter Volkspartei hatte 15,6 Prozent der Stimmen erreicht. Der Spitzenkandidat der Klagenfurter Grünen, Frank Frey, trat ebenfalls zurück. Seine Partei hatte nach einem Verlust von 4,7 Prozentpunkten nur 9,3 Prozent der Stimmen erreicht und damit drei Mandate und den Sitz im Stadtsenat verloren.

(APA)

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