Theater im Stream

Dein Cyber-Ich weiß, was du bald schon wirklich willst

(c) Theater Drachengasse/Nela-Valentina Pichl
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„(R)Evolution“ von Yael Ronen und Dimitrij Schaad führt in eine nahe Zukunft. Flott inszeniert von Sandra Schüddekopf.

Ein Hauch von Apokalypse liegt beim Kammerspiel Yael Ronens und Dimitrij Schaads in der Luft: „(R)Evolution“ bedient sich bei Spekulationen des Historikers Yuval Noah Harari im Welt-Bestseller „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“. Daraus hat das Duo ein gewitztes Drama gemacht, das im Februar 2020 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt wurde, quasi am Vorabend der Lockdown-Phasen in der Coronapandemie.

Am Wochenende erreichte Wien diese Rabiat-Evolution, die Beziehungskisten digitaler Zeiten persifliert. Sie passt haarscharf in unsere beschränkende Gegenwart: Nur via Streaming war die Premiere im Theater in der Drachengasse zu sehen. Trotzdem gibt sie Mut: Es sind noch packende Dramen zu erleben jenseits des Stillstands. Sandra Schüddekopf hat zwei Stunden Spiel flott inszeniert. Fünf Protagonisten lassen die Zuseher so nah heran, als wären sie vertraute Kolleginnen und Kollegen in Zoom-Meetings. Gestik und Mimik erhalten besondere Bedeutung. Das Ganze ist hervorragend abgestimmt. Eine prägnante Show. Fast alles sitzt.

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