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Kurz bei der „Bild“ in Berlin

Bundeskanzler Kurz pflegt enge Kontakte zum Axel-Springer-Verlag in Berlin.
Bundeskanzler Kurz pflegt enge Kontakte zum Axel-Springer-Verlag in Berlin.APA/dpa/Kay Nietfeld
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Der Bundeskanzler hält bei einer Veranstaltung des Springer-Verlags eine Laudatio auf die Biontech-Gründer Türeci  und Şahin. Aber auch politische Treffen mit Steinmeier, Spahn, Seehofer und Laschet stehen auf dem Programm.

Zu den beiden deutschen Tageszeitungen „Bild“ und „Welt“ des Springer-Verlags hat Bundeskanzler Sebastian Kurz ein besonders enges Verhältnis. Immer wieder landet er auf den Titelseiten der deutschen Zeitungen. Am Donnerstag fliegt der ÖVP-Chef nach Berlin, um am Abend eine Laudatio auf die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin zu halten, die eine Auszeichnung des Axel-Springer-Verlags bekommen.

Auch seine jüngste Reise Anfang März nach Israel an der Seite von Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen wegen möglicher Kooperationen bei der Erforschung und Herstellung von Corona-Impfstoffen sorgte bei der „Bild“ als erstes für Schlagzeilen. Man wolle "nicht mehr nur von der EU abhängig sein bei der Produktion von Impfungen der zweiten Generation", hatte Kurz im Vorfeld der Reise erklärt. Dies war als Kritik an der EU verstanden worden. Die "Bild" titelte daraufhin: "Kanzler Kurz bricht mit EU-Versagern.“ Ende Februar war Kurz außerdem auf „Bild TV“ ausgerückt, um Öffnungsschritte in Österreich zu verteidigen. "Ein Lockdown, wo keiner mitmacht, hat wenig Sinn", sagte Kurz damals.

Themen: Corona und Reisefreiheit

Der Bundeskanzler will seinen Berlin-Aufenthalt aber auch nützen, um den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Horst Seehofer, Gesundheitsminister Jens Spahn und Freitagfrüh auch den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet zu treffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel fand keine Lücke in ihrem Terminkalender. Im Mittelpunkt der politischen Gespräche steht die Bekämpfung der Corona-Pandemie und die Wiederherstellung der vollen Reisefreiheit in Europa mit Blick auf den Sommer. „Das Ziel muss sein, bestehende Impfstoffe und Therapien möglichst schnell anzupassen oder neue schnell zu produzieren. Dazu gilt es innerhalb der EU wie auch international möglichst eng zusammenzuarbeiten“, wird Kurz in einer Presseaussendung des Bundeskanzleramts vor seiner Abreise zitiert.

Im Springer-Haus wird Kurz mit einiger Sicherheit auch seinen Biografen sehen, den Bild-Vize-Chefredakteur, Paul Ronzheimer. In dessen Buch, das im Februar 2018 erschienen ist, zeichnete er das Bild von Kurz als eine Ausnahmeerscheinung der europäischen Politik. "Er ist nicht nur der jüngste Politiker, dem ein europäisches Land nach dem Zweiten Weltkrieg je seine Zukunft anvertraut hat. Er ist auch der Einzige, der es geschafft hat, eine konservative Partei in seine persönliche Bewegung umzuwandeln und zum Erfolg zu führen. Er ist ein Meister der medialen Inszenierung und schon in so jungen Jahren ein Volkstribun." 

Bild-Chefredakteur Julian Reichelt wird Kurz jedenfalls nicht treffen. Reichelt ist wegen eines laufenden Compliance-Verfahrens befristet freigestellt worden.

(Red.)

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