Panikmache bei Corona? Skepsis gegenüber Medien steigt

Was wird gezeigt und geschrieben, wie wird bewertet? Im Bild: Pressekonferenz nach einem Corona-Gipfel in Wien.
Was wird gezeigt und geschrieben, wie wird bewertet? Im Bild: Pressekonferenz nach einem Corona-Gipfel in Wien.(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
  • Drucken

Die Corona-Berichterstattung wird zunehmend negativ bewertet. Im Februar meinten 26 Prozent der Befragten, Medien würden "Panik verbreiten und zur Eskalation der Krise beitragen“.

Die Corona-Berichterstattung in Medien wird laut Umfrage des Gallup-Instituts (1000 Befragte) zunehmend negativ bewertet: Im März 2020 meinten 13 Prozent, die Medien würden "Panik verbreiten und zur Eskalation der Krise beitragen", im Februar 2021 waren es 26 Prozent. Der Anteil derer, die „die Medien" in der Krise als hilfreich ansehen, sank von 20 auf 13 Prozent. Die Mehrheit (57 Prozent) differenziert allerdings zwischen Medien, die sachlich informieren, und jenen, die Panik schüren. Die Zustimmung zu den Coronamaßnahmen der Regierung sank von 88 auf 43 Prozent.

„Auffällig ist dabei: Je niedriger die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmender Regierung ausfällt, umso schlechter wird die Berichterstattung der Medien beurteilt. Die etablierten Medien werden offenbar als Teil des politischen Systems empfunden. Dieser Parallelismus bewirkt, dass die Auflehnung gegen die Maßnahmenoder das Misstrauen in die Regierungauf die Medien abfärbt, "kommentiert Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz.

Besonders kritisch gegenüber Medien (eine Aufschlüsselung auf Titel, Sender oder Portale fehlt leider in der Umfrage) zeigen sich Anhänger der FPÖ (52 Prozent), der Neos (33 Prozent), Personen ohne Parteipräferenz (35 Prozent) und unter 30-Jährige (35 Prozent). 36 Prozent zeigen Verständnis für Corona-Proteste; sie informieren sich im Vergleich zur Gesamtbevölkerung seltener über klassische Medien, häufiger über Social Media.

Wie informieren sich Befürworter von Demonstrationen?

Verglichen mit der Gesamtbevölkerung zeigt das Informationsverhalten der Befürworter von Demonstrationen gegen die Corona-Ma0nahmen der Regierung einige Besonderheiten: Die klassischen Medien werden seltener zur Corona-Information genutzt, vor allem Zeitungen (44 Prozent versus 57 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt). Häufiger wird hingegen auf Social Media zurückgegriffen (36 Prozent vs. Prozent).

Bei einem insgesamt niedrigeren Informationsstand über die Pandemie werden die Nachrichten von den Demo-Befürwortern häufiger vermieden (55 Prozent vs. 36 Prozent sehr häufig oder häufig). Die Nachrichtenvermeidung wird hauptsächlich mit Einseitigkeit der Information (47 Prozent) und Überforderung durch die Informationsflut (42 Prozent) begründet, thematisiert werden auch die psychische Belastung (38 Prozent) und das fehlende Vertrauenin die Medien (37 Prozent).

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.