Film und Wissenschaft

Ein Wiener Museum für Hedy Lamarr

Nicht nur die schönste, auch die klügste Frau der Welt wollte Hedy Lamarr, geboren 1914 als Hedwig Kiesler, gern genannt werden.
Nicht nur die schönste, auch die klügste Frau der Welt wollte Hedy Lamarr, geboren 1914 als Hedwig Kiesler, gern genannt werden.Die Presse
  • Drucken

Sie galt als „schönste Frau der Welt“ und erfand eine Vorstufe zum Wlan: Nun bekommt die Schauspielerin und Erfinderin in ihrer Heimat ein Ausstellungshaus.

Manche Legenden, so scheint es, müssen immer wieder aufs Neue erzählt werden. Auch die besten. Etwa jene von Hedy Lamarr. Was für ein Leben, was für eine Geschichte! 1914 als Hedwig Kiesler in Wien geboren, wurde die Tochter eines jüdischen Bankiers als Teenager von Max Reinhardt für Film und Theater entdeckt - und mit 18 zur Weltsensation. Bereits an dieser Stelle schleicht sich oft eine Note der Verkennung in Lamarrs Biografien: Berühmt wurde sie, heißt es, wegen einer „Nacktszene“ in Gustav Machatýs Liebesdrama „Ekstase“. Doch ohne einzigartige Ausstrahlung hätte dieses Skandalon kaum zu einer Hollywood-Karriere geführt.

1937 floh Lamarr über London nach Los Angeles, vor einer unglücklichen Ehe, vor der Bedrohung des Nationalsozialismus, hier änderte sie ihren angestammten Namen. Und wurde schon nach ihrem ersten Spielfilmauftritt in der exotischen Romanze „Algiers“ zur „schönsten Frau der Welt“ gekürt. Das Attribut „klügste“ wäre ihr lieber gewesen: Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte das Multitalent zusammen mit dem Komponisten George Antheil das sogenannte Frequenzsprungverfahren, um die Alliierten bei der Torpedoabwehr zu unterstützen. Obwohl Selbiges heute als bedeutende Vorstufe zu Alltagstechnologien wie WLAN und Bluetooth gilt, ist seine Erfinderin nach wie vor wenigen bekannt - und wenn, dann vor allem als Filmdiva.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.