Wettbewerbshüter führten Hausdurchsuchungen bei zahlreichen Müllfirmen durch, darunter Saubermacher. Es besteht der Verdacht eines Kartells in beachtlicher Dimension.
Hat man Probleme, ist es mitunter besser, in die Offensive zu gehen. Das tat am Donnerstagnachmittag die Energie AG Oberösterreich: Sie veröffentlichte eine Mitteilung, laut der die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Räumlichkeiten ihrer Abfall-Tochterfirma durchsucht habe. Wenig später folgte die Bestätigung der Wettbewerbshüter: Man führe seit Dienstag Hausdurchsuchungen in mehreren Unternehmen im Bereich Abfallwirtschaft durch. Es bestehe der Verdacht auf Preisabsprachen, Marktaufteilungen und Absprachen bei Ausschreibungen.
Die Energie AG ist mehrheitlich in Besitz des Landes Oberösterreich und begibt Anleihen über den Kapitalmarkt. Laut Bundeswettbewerbsbehörde sind zeitgleich an mehr als 20 Standorten von Unternehmen in Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien Hausdurchsuchungen vorgenommen worden. Diese waren zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht abgeschlossen. Die BWB spricht von Privathaushalten, Industrie und Unternehmen als potenziell Geschädigten.