In der Galerie Lisi Hämmerle tritt Schriftstellerin Monika Helfer erstmals auch als bildende Künstlerin in Erscheinung. Ihre Komplizin dabei ist Fotografin Sabine Morgenstern.
Wie ein Faden zieht sich der Faden, ziehen sich die Fäden, inhaltlich wie materiell, durch diese Ausstellung – nur rot ist keiner. Sie wurden mit spitzen Nadeln durch sensible Oberflächen gezogen, durch kostbar glänzendes Fotopapier gedrückt, durch die nackten Frauenkörper darauf, durch wunderhübsche, alte Kleider.
Überhaupt gingen die zwei Künstlerinnen, die hier am Werk waren – „die eine filigran und scheu, die andere mit dem Daumen auf der Wunde“, so die Beschreibung einer von ihnen, Monika Helfer – nicht zimperlich mit den sonst so achtsam gepflegten Hüllen unseres Innersten um. Mit kiloweise schwarzem Pech wurde da zartes Textil getränkt, getrocknet und von der Decke wie an die Wände gehängt. Mahnend, aber woran? An die Pechmarie aus dem Märchen, die damit ob ihrer Faulheit übergossen wurde? Oder an unverschuldetes Leid, das manchen das Schicksal bereitet und sich nicht abschütteln lässt? „Sühne“ ohne Schuld? Daran lässt dieser Titel der Schau denken.